Chirurgische Praxis in Neuerburg wieder offen

Neuerburg · Zumindest für die nächsten drei Wochen ist die Versorgung im Gesundheitszentrum gesichert.

 Die Stadt Neuerburg will sich jetzt selbst um das Gesundheitszentrum kümmern. Dazu wird eine städtische Gesellschaft gegründet. TV-Foto: Stefanie Glandien

Die Stadt Neuerburg will sich jetzt selbst um das Gesundheitszentrum kümmern. Dazu wird eine städtische Gesellschaft gegründet. TV-Foto: Stefanie Glandien

Foto: (e_eifel )

Ein letztes Mal öffnet die chirurgische Praxis in Neuerburg für drei Wochen ihre Türen. Zumindest ein letztes Mal unter der Trägerschaft der Marienhaus GmbH.

Diese stellt für drei Wochen erneut den ehemaligen Chefarzt der Chirurgie des Prümer St.-Josef-Krankenhauses, Dr. Karl-Georg Hermans, ein. Von Montag, 16. Oktober, bis Freitag, 3. November, wird er im Gesundheitszentrum Neuerburg noch einmal Patienten behandeln. Dann tritt der Chirurg einen lange geplanten Urlaub bis Ende November an. Wie es danach weitergeht, ist offen.

"Wir sind dann endgültig weg", sagt Heribert Frieling, Sprecher der Marienhaus GmbH. Die Gesellschaft hatte bereits Anfang des Jahres angekündigt, dass sie sich als Betreiber des Gesundheitszentrums zurückziehe. Die Frage sei nun, ob jemand den Kassensitz erwerben möchte, sagt Frieling (siehe Info).

Die Stadt Neuerburg, die Verbandsgemeinde (VG) Südeifel, der Eifelkreis Bitburg-Prüm und das Land wollen am Aufbau des Gesundheitszentrums festhalten. Deshalb gründen sie derzeit eine städtische gemeinnützige Gesellschaft mit dem Zweck, die Gesundheitsversorgung der Menschen im Umkreis sicherzustellen (der TV berichtete).

Ingo Jakschies, Projektentwickler im Gesundheitswesen ist als Geschäftsführer für diese Gesellschaft vorgesehen. Gemeinsam mit Alexander Schaal von der VG Südeifel koordiniert er das Projekt. Nun drängt die Zeit.

Hermans wäre nach eigener Aussage nach seinem Urlaub, ab Montag, 30. November, bereit, weiterzumachen. Dafür braucht er allerdings jemanden, der ihn anstellt. Denn selbstständig möchte der 70-Jährige nicht mehr arbeiten. "Die Bemühungen laufen", sagt Moritz Petry, Bürgermeister der VG Südeifel, "wir arbeiten alle an einer Lösung."
Mehr könne er derzeit nicht sagen, verspricht aber, sich bald konkreter zu äußern.

ÜBERNAHME EINES KASSENARZTSITZES
Wenn ein Kassenarztsitz frei wird, müsse geprüft werden, ob die betreffende Region überversorgt sei oder nicht, erklärt Rainer Saurwein von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz.
Der Inhaber des Sitzes könne dessen Fortführung beim Zulassungsausschuss beantragen. Entscheidet dieser, dass der Sitz nachbesetzt werden soll, beauftragt er die KV ihn auszuschreiben.
Findet sich in einer überversorgten Region innerhalb eines halben Jahres niemand geeignetes, der den Sitz übernimmt, dann fällt dieser weg.
Der Eifelkreis Bitburg-Prüm scheint insgesamt gut mit Chirurgen versorgt zu sein. Nach Angaben der KV ist er derzeit für die Neuniederlassung von Chirurgen gesperrt.

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