Düren schaut in die "Augen der Eifel"

Die Bürgerstiftung Düren veranstaltet im Dürener Schloss Burgau eine Kunstausstellung mit 72 Werken des Eifelmalers Fritz von Wille. Die Werke des Künstlers, der zur sogenannten Düsseldorfer Malerschule gehört, stoßen auf großes Interesse.

Düren/Bitburg. (red) "Augen der Eifel" - so ist die eindrucksvolle Kunstausstellung überschrieben, die im Dürener Schloss Burgau zur Zeit Werke des bedeutenden Eifelmalers Fritz von Wille (1860 bis 1941) vorstellt. Im Zusammenwirken mit dem Museum Haus Beda in Bitburg werden in fünf Ebenen 72 Werke gezeigt.

Die Bürgerstiftung hatte für diese Ausstellung zahlreiche Leihgeber - verschiedene Museen, Behörden, Galerien und Privatleute in der Region und in Düsseldorf - dafür gewinnen können, sich für eine begrenzte Zeit von ihren "Schätzen" zu trennen.

Unter der nicht geringen Zahl von Eifelmalern gilt Fritz von Wille in Fachkreisen als einer der bedeutendsten in seiner Zeit. Sein Werk umfasst zumeist großformatige, großräumig aufgefasste Landschaftsdarstellungen, die die Betrachter emotional ansprechen, teilweise mit ihren dramatischen Stimmungen gefangen nehmen.

Seine Eifellandschaften zeigen seine Wahlheimat abwechslungsreich und in unterschiedlichem Licht im Wechsel der Jahreszeiten: Höhen und Ebenen, Berge und Täler, Burgen, Ruinen und Schlösser. Ein besonderes Sujet seines Schaffens sind die stillen Mare in der Südeifel; daher kommt auch das Motto der Ausstellung "Augen der Eifel".

Fritz von Wille studierte 1879 bis 1882 in Düsseldorf an der Kunstakademie und gehört mit zum Kreis der bekannten Düsseldorfer Malerschule. Nach mehreren Studienreisen konzentrierte er sich in seinem Schaffen auf die Landschaftsmalerei, die er im Stil der Akademie auch im 20. Jahrhundert fortführte.

Der in Weimar geborene Künstler verbrachte die längste Zeit seines Lebens, bis kurz vor seinem Tod, in der Eifel, zunächst ab 1899 zeitweise in Reifferscheid und Dalbenden. 1911 erwarb er die Burg Kerpen im Kreis Daun und richtete sie als seinen dauernden Wohnsitz her; in direkter Nähe der Burg ist er auch begraben.

Von Wille erfuhr im Laufe seines Lebens zahlreiche hohe Ehrungen im In- und Ausland; selbst Kaiser Wilhelm kaufte 1908 eines seiner Bilder und traf ihn später in Daun. Vor allem vor dem Ersten Weltkrieg erhielt er zahlreiche Aufträge von Behörden und Privatleuten.

Sein gesamter künstlerischer Nachlass ist umfangreich. Die Ausstellung läuft noch bis zum 8. November und ist mittwochs, samstags und sonntags geöffnet. Am Sonntag, 1. November, findet um 11.30 Uhr ein weiterer Einführungsvortrag und eine Führung durch die Ausstellung statt. Vortragender ist Karl Hackstein. Die Finissage ist am Sonntag, dem 8. November um 18 Uhr in Kombination mit einem Konzert der Cappella Villa Duria mit Werken unter anderem von Felix Mendelssohn Bartholdi.

Ort der Ausstellung: Schloss Burgau, von Aue-Straße, Düren, Telefon 02421/ 208080. EXTRA Die Bürgerstiftung Düren wurde 2003 errichtet und von der staatlichen Stiftungsaufsicht und der Finanzverwaltung als gemeinnützige rechtsfähige Stiftung des Bürgerlichen Rechts anerkannt. Sie fördert Kultur, Bildung, Erziehung und den Dialog zwischen Jung und Alt in der Region. (red)

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