"Da bin ich in die Knie gegangen"

BLEIALF. Knapp fünf Monate nach dem vorigen Überfall haben erneut zwei Bewaffnete die Raiffeisenbank Westeifel in Bleialf gestürmt und diesmal 30 000 Euro erbeutet. Verletzt wurde niemand. Die Polizei fand bei Schönberg ein Fluchtauto, doch die Diebe blieben verschwunden.

Montag, 14.42 Uhr in der Ortsmitte von Bleialf. Zwei voll maskierte Männer stürmen in die Filiale der Raiffeisenbank Westeifel. Kunden sind zu diesem Zeitpunkt keine in der Bank. Die Täter bedrohen drei Angestellte mit Pistole und Maschinenpistole, fordern Bargeld. Draußen wartet ein Komplize in einem weißen Honda Accord, der in Verviers (Belgien) gestohlen gemeldet ist. Das Kennzeichen BIT-BM 300 ist vorige Woche in Waxweiler gestohlen worden. Mit 30 000 Euro Beute flüchtet das Trio zunächst Richtung Auw, dann über die Grenze. Die Großfahndung der Polizei hat schnell Erfolg: Die belgischen Kollegen entdecken den verlassenen Honda in einem Wald bei Schönberg (St. Vith). Unterdessen treffen nach Beamten der Polizeiinspektion Prüm auch Einsatzkräfte der Kripo Wittlich und Trier in Bleialf ein. "Wir kontrollieren entlang der Grenze, denn die Täter könnten auch zurück auf die deutsche Seite fahren", erklärt Polizeihauptkommissar Alfred Haas. Parallel laufen Befragungen von Bankangestellten, Passanten und Anliegern. Über Lautsprecher werden die Einwohner informiert und Zeugen aufgefordert, sich zu melden. Auch die Spurensicherung rückt an.Eine ältere Dame war auf dem Weg zum Einkaufszentrum, als plötzlich die Maskierten aus der Bank preschten. "Da bin ich erst mal etwas in die Knie gegangen", beschreibt die Augenzeugin ihre Aufregung. "Die Bankräuber sind dann mit Vollgas abgehauen."TV -Recherchen stoßen auf ein dramatisches Detail: Ein Bankangestellter, der nicht im Kundenraum war, hatte bemerkt, dass dort etwas nicht stimmt. Geistesgegenwärtig spurtete er durch einen Nebenausgang zum Nachbarn, alarmierte die Polizei und notierte das Kennzeichen des Fluchtautos.Die Vorgehensweise der Bankräuber und die bisher vorliegenden Täterbeschreibungen lassen die Ermittler vermuten, dass es sich möglicherweise um dieselbe Gruppe handelt, die am 24. Oktober 2002 die Raiffeisenbank in Bleialf überfallen und dabei 80 000 Euro erbeutet hat.Der erste Täter wird wie folgt beschrieben: 1,80 Meter groß, 40 bis 45 Jahre alt, schlanke Figur, schwarzer Hut und schwarze Gesichtsmaske, Brille. Der zweite Täter soll 1,75 Meter groß, aber korpulent sein. Er trug eine schwarze Strickmaske, eine schwarze Regenjacke mit Kapuze und drei Zentimeter breiten Streifen (gelb, rot, weiß), eine schwarze Hose und braune Handschuhe. Vom Fahrer des Fluchtautos liegt noch keine Beschreibung vor.Hinweise an die Kriminaldirektion Trier, Telefon 0651/9779-2114 oder -2290, oder jede Polizeidienststelle.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort