Da war das Mittelmeer nicht mehr weit

Ein wenig improvisiert, dabei lässig unkompliziert mit guter Mittelmeer-Küche und südländischer Gitarren-Musik: Rund 300 geladene Gäste amüsierten sich am Donnerstag beim griechischen Abend im Haus Beda, in dem an diesem warmen Sommerabend Urlaubs-Stimmung herrschte. Nun mag das Wetter sich auch weiter vom Mittelmeer inspirieren lassen und Bitburg mit der Sonne ferner Länder verwöhnen.

Bitburg. Dass der Themenabend zum Auftakt des Folklore-Festivals Griechenland gewidmet war, ist kein Zufall: Der Bitburger Gastronom Panagiotis Badanas hatte eine Spenden-Aktion für die Opfer der Brand-Katastrophe initiiert, deren Hab und Gut von den Flammen, die vor einem Jahr auf der Halbinsel Peloponnes gewütet haben, vernichtet wurde (der TV berichtete). Doch Katastrophen, Politik und alles andere Schwermütige spielte beim "politischen Themen-Abend" dieses Jahr keine Rolle. Eher unkompliziert-improvisiert kam der Abend daher - mit kurz-prägnanten Rede-Beiträgen und stimmungsvoller Musik vom Gitarren- und Gesangs-Duo "Prosechos". "Verfolgt man den europäischen Gedanken, rückt Griechenland als Wiege Europas und Geburtsland der Demokratie in den Blickwinkel", sagte Ilias Galanos, Direktor der Griechischen Zentrale für Fremdenverkehr in Deutschland, nachdem zuvor Stavroula Frangoyanni Matthieu, Leiterin des Generalkonsulats der Hellenischen Republik in Frankfurt am Main, in wenigen Minuten ihre Freude über die positive Entwicklung der deutsch-griechischen Beziehungen zum Ausdruck gebracht hatte. Rund 300 geladene Gäste bevölkerten das Haus Beda. Vertreten war alles, was in Bitburg Rang und Namen hat - von Kommunalpolitikern und Landtagsabgeordneten über Vertreter der Banken und Groß-Unternehmen bis hin zur Delegation der amerikanischen Streitkräfte samt neuem Kommandeur, Oberst Lee Wight. Und sie alle ließen sich anstecken von der südländischen Lässigkeit, die ganz ohne große Tragik und viele Worte auskam. "Unser nächstes Lied ist eine Bitte an die Engel, dass sie vom Himmel steigen mögen und mit uns feiern", erklärte das Gitarren-Duo Prosechos die griechischen Texte seiner Stücke. Und der Bitburger Himmel hatte ein Einsehen: Schwül-warm war die Sommernacht, und beim Dia-Vortrag "Griechenland, ein echtes Erlebnis" kam Reise-Stimmung auf. Dörfer mit weißen Häusern vor strahlend-blauem Himmel und blauem Meer weckten nicht nur bei Stadt-Chef Joachim Streit, der kürzlich mit seiner Familie Griechenland besuchte, Urlaubs-Erinnerungen. Aufs Wesentliche konzen triert waren auch der Streifzug durch die griechische Antike sowie die von Eroberungen und Niederlagen geprägte Geschichte des Landes bis zur EU-Mitgliedschaft 1981, den Galanos abschloss mit den Worten: "Eine Reise nach Griechenland ist eine Reise in die eigene Vergangenheit, die ein Bewusstsein für die Gegenwart überhaupt erst ermöglicht." Von der "Wiege Europas" zum Folklore-Festival im Herzen Europas war es da nur ein kleiner Schritt: "Es ist ein echtes Erlebnis, wenn so viele Menschen in Freundschaft zusammen finden und die Freude an Musik und Tanz teilen", sagte Galanos. Getanzt wurde beim Griechischen Abend zwar nicht, aber mediterrane Stimmung kam im Haus Beda, wo ein köstliches Büfett mit griechischen Spezialitäten gereicht wurde, allemal auf. So bedankte sich Streit bei den Rednern mit einem Weidenkorb, gut gefüllt mit heimischen Produkten: "Auch wir Eifeler sind traditionsbewusst und eine echte Premium-Destination." Noch der Eintrag ins "Goldene Buch" der Stadt, dann herrschte Tavernen-Stimmung. Bei offenen Fenstern und Türen wurde noch bis in die Nacht gemütlich geplaudert.

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