Da würde auch Harry Potter staunen

BITBURG. (ref) Premiere an der Grundschule Nord: Die erste Lese-Rallye, die die Bitburger Schule veranstaltete, führte die Schüler zu 24 Stationen in der Innenstadt, bei denen die Sechs- bis Zehnjährigen spannende Geschichten zu hören bekamen.

"Lesen ist und bleibt Basiskompetenz und beeinflusst stark die Möglichkeiten zum Lernen in anderen Bereichen", sagt Agnes Hackenberger, Leiterin der Grundschule Nord in Bitburg. Ihr geht es vor allem darum, die Lesebereitschaft zu fördern. Deshalb wurde als Auftakt zu verschiedenen noch folgenden Aktionen eine Lese-Rallye angeboten. "Die Kinder sollen erfahren, wie faszinierend, informativ und unterhaltsam es sein kann, sich in ein Buch zu vertiefen", sagt Hackenberger. Und am Donnerstag war es soweit: Rund 250 Schüler machten sich in Begleitung von Eltern und Erziehern auf den Weg in das Reich der Phantasie. Im Amtsgericht warteten die Vorleserinnen Sabine Ringelstein und Ilse Nels auf die Kinder. Es war kurz nach zehn Uhr und die ersten beiden Gruppen hatten bereits Auszüge aus der "Kurzhosengang" vorgelesen bekommen. Aber wo blieb nur die dritte Gruppe? Eine kleine Pause für die Vorleserinnen, dann hörte man Getrappel im Treppenhaus. "Entschuldigung, aber wir mussten erst noch im Entenpark frühstücken", erklärte Rita Schmitz, die die Kinder begleitete. Lesen macht schließlich hungrig. Im Sitzungssaal III, Raum 128, dort wo sonst Richter Werner von Schichau residiert, lagen auf dem Boden kuschelige Decken, in der Mitte stand eine flackernde Kerze und vor dem Richtersitz hingen Fotos von vier lustig aussehenden Jungen. "Wer sind die Jungs?, wollte Lisa Kuhn wissen. "Das sind Rudolpho, Snickers, Zement und Island - die Kurzhosengang aus Kanada", erklärte Ilse Nels. Und in dem Buch, aus dem sie vorlas, berichten diese Jungs über ihre Kinderheit. Und schon schon wurden die Kinder nach Nordamerika entführt, in ein altes Gefängnis, das in eine Schule umgebaut wurde. Nach einer halben Stunde gings weiter. Im Haus der Jugend empfing Julia Becker die Gruppe mit einer Geschichte von einem kleinen Jungen und einem Kater, schwarz wie die Nacht. Danach machten sich die Jungen und Mädchen auf in die "Kammer des Schreckens". Die beiden Lehrerinnen Eva Akkaya und Tanja Behringer hatten den Keller der Buchhandlung Schiwek in eine abenteuerlich-gruselig anmutende "Harry Potter-Station" verwandelt. Umgeben von Spinnweben, Eulen und Raben hörten sie Auszüge aus dem Fantasy-Werk und es fiel ihnen gar nicht so leicht, sich anschließend wieder von Hogward in die Bitburger Innenstadt zu begeben. Jede Schüler-Gruppe besuchte vier Lese-Stationen. "Der Fußmarsch zwischendrin sorgte für den nötigen Abstand von dem eben Gehörten und macht den Kopf frei die nächste Geschichte", erklärte Birgit Graff-Befort. Auch sie war eine der vielen Begleiterinnen der Leserallye. "Lesen können, heißt lernen können" hat die Schule sich auf die Fahnen geschrieben und will weitere Lese-Aktionen starten. Geplant sind unter anderem Lesenächte, Autorenlesungen und Büchereibesuche.

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