Dachdecker setzen auf Meistertitel

BIERSDORF. (iz) Zum 56. Verbandstag trafen sich Dachdecker aus ganz Rheinland-Pfalz in Biersdorf. Dabei hagelte es Kritik an der geplanten Änderung der Handwerksordnung und an der Wirtschaftspolitik der Bundesregierung.

 Landesinnungsmeister Karl-Heinz Stein (links) freut sich über die Leistungen der geehrten Dachdecker.Foto: Ingo Zwank

Landesinnungsmeister Karl-Heinz Stein (links) freut sich über die Leistungen der geehrten Dachdecker.Foto: Ingo Zwank

"Das Dachdeckerhandwerk - ein Handwerk mit Tradition und Zukunft", stellte Landesinnungsmeister Karl-Heinz Stein in seiner Begrüßungsrede fest. Zum 56. Verbandstag unter der Federführung der gastgebenden Innung Westeifel mit Obermeister Marion Brückner an der Spitze hatte die Verbandsspitze nach Biersdorf eingeladen. Einige Probleme kamen in den Ausschüssen zur Sprache - vor allem die anstehenden Änderungen in der Handwerksordnung. Eine klare Abfuhr erteilte die Versammlung der Abschaffung des Meistertitels. "Wer bildet schon gerne seine Konkurrenz aus?", erklärte Stein in seiner Rede. Die Versammlung sprach sogar von einer "Tolerierung der Schwarzarbeit in einem gewissen Maße durch die Bundesregierung". Auch die Agenda 2010 der Bundesregierung wurde von den Dachdeckern angegriffen.Präsident: Wettbewerb muss fair sein

Der Präsident des Landesverbandes, Manfred Schröder, sprach von "erheblichen Mängeln des Referentenentwurfs der Bundesregierung" und seiner "Skepsis, ob die Politiker auch ihr Wort halten werden im Bereich der zugesagten Zusammenarbeit mit dem Handwerk. Das Handwerk hat einen eigenen Änderungsentwurf vorgelegt". Doch dieser wurde ignoriert. "Wir sind uns einig, dass Wettbewerb nicht weh tut, aber er muss fair geführt werden können. Wir sind zwar nur eine kleine, aber aktive Gruppe, und hier muss das Handwerk zusammenarbeiten." Die Festrede bei der Tagung hielt Professor Rolf Peffekoven, zehn Jahre Mitglied der Wirtschaftweisen, zum Thema "Wirtschaftspolitik für mehr Wachstum und Beschäftigung". "Besonders die Wirtschaftspolitik muss sich ändern", sagte Peffekoven, "und hier Hand in Hand die Finanz- und Steuerpolitik". Peffekoven ging auf die Risiken für die Wirtschaftspolitik und deren Einfluss ein und führte hier die weltpolitischen Ereignisse, den Ölpreis und den Wirtschaftskurs der Bundesregierung an. Auch die Lohnpolitik sieht er als Bremse. "Wir haben zur Zeit einen Haushalt, der keine Flexibilität zulässt", sagt Peffekoven, "und damit verbunden sehe ich zur Zeit auch keine Chance für durchführbare Steuersenkungen." Doch die müssen kommen, sagte der Wirtschaftsexperte, "um einen Entlastungseffekt zu erreichen". Auch Ehrungen standen anlässlich der Tagung an. Mit der silbernen Ehrennadel des Verbandes wurden Harald Handwerk (Hillesheim) "für besondere Verdienste um das Handwerk" und Peter Peters (Großkampenberg) "für seine Arbeit im Gesellenprüfungsausschuss" ausgezeichnet. Die Ehrenplakette wurde Johannes Alff überreicht. Klaus Krell wurde mit dem Ehrenschild des Verbandes ausgezeichnet.

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