Dallas, Plütscheid, Bitburg: Lesen verbindet sie alle

Bitburg · Die Gründerinnen sind schon wieder zurück in ihrer US-Heimat - aber der deutsch-amerikanische Book Club Bitburg besteht weiter und geht nach der Sommerpause ins sechste Jahr. Neumitglieder sind stets willkommen.

 Lesen, reden, Freunde finden: Der Book Club Bitburg bei einem Treffen. Foto: privat

Lesen, reden, Freunde finden: Der Book Club Bitburg bei einem Treffen. Foto: privat

Bitburg. Von der texanischen Metropole Dallas mitten in die Eifel: Diesen Umzug machte Jennifer Coffee Anfang 2009. Denn nach der Hochzeit mit einem Soldaten von der Air Base Spangdahlem verschlug es sie nach Plütscheid.
Dort fand die ehemalige Personalchefin einer Bäckerei schon bald neue Freunde. Dennoch aber fehlte ihr etwas aus der Heimat, sie vermisste eine typisch amerikanische Einrichtung: einen Buchclub, in dem sich gleichgesinnte Lektüreliebhaber ein bestimmtes Werk vornehmen und darüber sprechen. Ähnlich ging es zwei ihrer neuen Freundinnen, Lovely Benavides, ebenfalls aus Texas, und Karin Jung aus Hermesdorf. Lovely, damals Radiomoderatorin beim amerikanischen Militär-Radiosender AFN in Spangdahlem, startete einen Aufruf. Karin Jung, Mitglied beim Deutsch-Amerikanischen Frauen-Club Bitburg, unterbreitete den Vorschlag anderen Mitgliedern. Einen Monat später hatten sich neun Interessierte gefunden, der Book Club Bitburg war geboren.
Inzwischen sind Jennifer und Lovely zurück in Texas, während der Club weitermacht: Zwei Mal pro Jahr werden von einer Liste drei Titel ausgewählt. Alle sind in Englisch erhältlich, manche lesen die deutsche Übersetzung. Jeden zweiten Donnerstagabend treffen sich dann die Mitglieder, um einen zu Hause gelesenen Teil zu diskutieren. "Interaktiv bis recht besinnlich kann es zugehen. Als wir den Südstaaten-Roman ,The Help\' lasen, brachte Amerikanerin Linda ein Gericht der Haushälterin aus dem Buch mit: frittierte Okra", sagt Vicki aus Dudeldorf.
Und nachdem man sich in ,Bee Season" mit Buchstabierwettbewerben befasst hatte, richtete der Club selber einen solchen aus. Oft orientiere man sich mit der Lektüre auch an aktuellen Ereignissen: "Zur Zeit der letzten US-Präsidentschaftswahl haben wir Barack Obamas Autobiographie ,Ein amerikanischer Traum\' gelesen. Zuletzt gewählt und grade gelesen wird ,Die Sonne war der ganze Himmel\', Erlebnisse eines jungen, amerikanischen Soldaten im Irakkrieg."
"Mein Englisch aufbessern kann ich hier, Neues lernen, sinnvolle Gespräche haben und Leute treffen", fasst Helena aus Rittersdorf zusammen. Nach der Sommerpause gehen nun die gemeinsamen Lektüre-Erfahrungen weiter.
Teilnehmen kann jeder mit Interesse an Literatur und grundlegenden Englischkenntnissen. Die nächsten Donnerstag-Treffen sind am 11. und 25. September um 18.30 Uhr im "Mit Punkt und Komma" in Bitburg. red
Fragen per E-Mail an:
Bookclubbitburg@gmail.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort