Damit die B 51 Stück für Stück sicherer wird

Trier/Bitburg · Die sieben tödlichen Unfälle, die sich dieses Jahr auf der B 51 ereignet haben, lassen auch Polizei, Verkehrsministerium und Straßenverkehrsbehörden nicht kalt. Zusammen arbeiten sie an einem Konzept für mehr Sicherheit auf dem B 51-Stück zwischen Trier und Bitburg.

 Jeder Einzelne ist einer zu viel: Sieben tödliche Unfälle gab es auf der B 51 allein in diesem Jahr. Seit 2000 sind es zehn tödliche Unfälle. Die B 51 soll nun sicherer werden. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Jeder Einzelne ist einer zu viel: Sieben tödliche Unfälle gab es auf der B 51 allein in diesem Jahr. Seit 2000 sind es zehn tödliche Unfälle. Die B 51 soll nun sicherer werden. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Angesichts der hohen Verkehrsdichte von rund 15 000 Fahrzeugen täglich liege die Unfallrate auf der B 51 deutlich unter den rheinland-pfälzischen Mittelwerten, sagt Beate Schrader, Pressesprecherin des Mainzer Verkehrsministeriums, das die Unfallsituation "sehr aufmerksam" verfolge.

Obgleich objektiv die B 51 nicht gefährlicher ist als andere Straßen, kam es dieses Jahr zu einer tragischen Häufung tödlicher Unfälle. Vor diesem Hintergrund wurde die Polizeidirektion Wittlich beauftragt, ein verstärktes Überwachungskonzept zu erarbeiten.

Die Verkehrsdichte habe sich seit der Öffnung der Grenzen zu Osteuropa in "einem nicht erwarteten Tempo entwickelt", sagt Polizeihauptkommissar Ulrich Müller und ergänzt: "Die Erfahrung lehrt, dass es auf Strecken, die die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit erreicht haben, häufiger als andernorts zu gefährlichen Situationen durch vermehrtes Fehlverhalten der Fahrer kommt." Nicht zuletzt wegen der tragischen Unfälle, zu denen es seit Jahren auf dem besonders stark frequentierten B 51-Abschnitt zwischen Trier und Bitburg kommt, wird die Strecke nun ausgebaut, erklärt Schrader. Die Sicherheits-Maßnahmen im Überblick:

Ausbau: Der rund zwölf Millionen Euro teure Ausbau zwischen Helenenberg und Meilbrück (der TV berichtete mehrfach), bei dem auch drei kreuzungsfreie Anschlüsse entstehen, soll Überholdruck abbauen und gefährliche Kreuzungs-Situationen vermeiden. Zudem entstehen Wirtschaftswege für den langsamen Landwirtschafts-Verkehr.

Kontrollen: Durch häufige Kontrollen will die Polizei bei den Fahrern eine Verhaltensänderung bewirken. Ziel ist, dass Fahrer, die die Strecke regelmäßig nutzen, den "Überwachungs-Druck" spüren.

Überholverbot: Während der Bauzeit wurde für den Abschnitt zwischen Helenenberg und Meilbrück ein Überhol-verbot mit durchgezogener Mittellinie beschlossen. Dies hatte bereits auf dem B 51-Stück zwischen Bitburg und Anschluss A 60 die Situation deutlich verbessert.

Tempo-Limit: Auf der Umfahrung Bitburg wurde "Tempo-Limit 70" eingeführt.

Richtungs-Trennung: Auf dem vierspurigen Stück zwischen Bitburg und Esslingen sollen die Fahrtrichtungen optisch durch sogenannte "Bischofs-Mützen" (fest installierte, rote Kegel) getrennt werden, die das Überfahren der Mittellinie verhindern. Nach dem Ausbau werden auch die Fahrtrichtungen bei Meilbrück durch ein Mittelbauwerk getrennt.

Warn-Plakate: Die wie Todesanzeigen gestalteten Plakate "Runter vom Gas", die derzeit an Autobahnen die Fahrer warnen, sollen laut Verkehrsministerium auch an zwei Stellen der B 51 aufgestellt werden, wo häufig zu hohe Geschwindigkeiten gefahren werden.

Meinung

Von Dagmar Schommer

Vertrauen ist gut, Kontrolle besser

Das Sicherheits-Paket, das Polizei und Verkehrsministerium in Zusammenarbeit mit den örtlichen Verkehrsbehörden für die B 51 geschnürt haben, ist umfangreich und sollte helfen, die Strecke Stück für Stück sicherer zu machen. Vor allem durch den millionenschweren Ausbau zwischen Helenenberg und Meilbrück werden Gefahrenquellen entschärft. Damit die gerade verlaufende, gut ausgebaute Route die Fahrer aber nicht erst recht zum Rasen verleitet, wird die Polizei auch weiter viel Präsenz auf der B 51 zeigen müssen. Wenn es um Verkehrssicherheit geht, ist Kontrolle in jedem Fall besser, als auf die Vernunft und Rücksichtsnahme der Fahrer zu vertrauen. Denn Bußgelder, Flensburg-Punkte und Führerschein-Entzug sind das Einzige, was chronische Raser zur Vernunft bringt. Ein Problem wird aber dennoch bleiben: Die B 51 ist eine Bundesstraße mit der Funktion einer Autobahn. d.schommer@volksfreund.de

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