Damit die Enz sauberer wird

Drei Monate sind seit dem "finalen Spatenstich" auf der Baustelle in Enzen vergangen. Zwischenzeitlich hat sich am zukünftigen Standort der Kläranlage des kleinen Eifelorts einiges getan.

Enzen/Bitburg. Die Zu- und Ablaufleitungen wurden verlegt, und auch das Kombibecken der Enzener Kläranlage ist mittlerweile in Beton gegossen worden. Daran schließt sich der Bau des Betriebsgebäudes sowie eines 101 Kubikmeter fassenden Schlammspeichers an. Parallel dazu werden die Techniker bereits mit dem Aufbau der Maschinen beginnen können, so dass die Anlage nach den Plänen der Verbandsgemeinde (VG) voraussichtlich im Herbst dieses Jahres in Betrieb genommen werden kann.Als direkte Auftragnehmer der Verbandsgemeindewerke sind in der Region ansässige Unternehmen tätig. Die Ausführung obliegt teilweise allerdings Subunternehmen.

Finanziert wird das Projekt über einen Landeskredit. Das zinslose Darlehen über 600 000 Euro ruht zunächst drei Jahre und wird dann innerhalb der nächsten 33 Jahre von der VG zurückgezahlt. Bevor alle drei Gemeinden des Abwasserbezirks Enzen von der für 300 Einwohnerwerte vorgesehenen Anlage profitieren können, müssen jedoch zunächst die Ortsnetze in Halsdorf sowie in Teilen von Stockem und Enzen erschlossen werden.

Nach Abschluss der Bauarbeiten rechnet Fritz Brüders, Leiter der VG-Werke Bitburg-Land, mit einer Verbesserung der Gewässerqualität des Flusses. Bisher dienten nämlich wenig leistungsfähige Hauskläranlagen zur Entsorgung der Abwässer und belasteten somit die Enz. Die VG Bitburg-Land betreibt derzeit insgesamt 13 Kläranlagen, die allesamt vollautomatisch laufen. Besonders stolz ist Brüders auf die Möglichkeiten der Ferndiagnose und -steuerung per PC. Durch die Inbetriebnahme der 14. Anlage in Enzen möchte die VG einen Anschlussgrad von 97 bis 98 Prozent erreichen. Zum Problem dürften die Außenbereichsanlagen werden. Hierbei denkt der VG-Werke-Leiter an Aussiedlerhöfe in der Region. Denn wenngleich bis 2012 eine Regelung gefunden werden müsse, stehe bei vielen Außenbereichsgrundstücken der Anschluss an die Kläranlagen der VG nicht im richtigen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Dabei werde man vermutlich auf dezentrale Lösungen zurückgreifen, erklärt Fritz Brüders. HINTERGRUND Funktionsweise der Kläranlage Enzen Bei der für Enzen vorgesehenen Abwasserreinigungsanlage handelt es sich um ein zweistufiges System, das heißt, die Abwässer werden mit Hilfe mechanischer und biologischer Verfahren gereinigt. Sie gelangen über die Zuleitung ins Betriebsgebäude, wo ein Rechen Grobstoffe (Toilettenpapier, Laub, Steine) aussiebt. Anschließend beginnt im äußeren Ring des Kombibeckens der Abbau von Schmutzstoffen durch Bakterien. Im inneren Ring, dem Nachklärbecken, setzt ein physikalischer Prozess ein. Der Schlamm setzt sich ab und wird ins Schlammsilo gepumpt. Das verbliebene klare Wasser fließt in die Enz. Der Schlamm aus dem Silo wird jährlich zweimal abgefahren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort