Damit die Kunden in die Innenstadt kommen

Bitburg · Die Braderie, die in der Bitburger Fußgängerzone im vergangenen Jahr zum ersten Mal veranstaltet wurde, hat viele Besucher und Schnäppchenjäger in die Innenstadt gelockt. Auch in diesem Sommer wollen die Händler wieder mit ihrer Ware auf die Straße.

Bitburg. Für Lars Messerich steht es außer Frage: "Die Veranstaltung hat ein enormes Potenzial", sagt der Geschäftsführer des Modehauses Messerich und verweist auf die Entwicklung der Halloween-Einkaufsnacht. Auch mit dieser Veranstaltung sei vor mehr als zehn Jahren ganz klein angefangen worden, und über die Zeit habe sich daraus ein richtiger Publikumsmagnet entwickelt. Inzwischen ist die Bitburger Innenstadt zum langen Einkaufsabend an Halloween immer proppenvoll.
So gesehen stehen die Chancen für die Braderie also sogar noch deutlich besser. Denn bereits die erste Auflage im Jahr 2014 war ein großer Erfolg. Weshalb sich die meisten Händler unmittelbar danach einig waren, diese Art von Flohmarkt zu wiederholen.45 Händler sind dabei


Das jedoch trifft nicht für alle Geschäftsleute der Fußgängerzone und der Trierer Straße zu, wie bei einem Planungstreffen des Arbeitskreises Innenstadt im Bitburger Hotel Simonbräu deutlich wird. Bislang hätten 45 Händler ihre Teilnahme zugesagt, sagt Messerich. Teilnahme bedeutet, dass die Händler am Samstag, 26. Juli, ihre Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet haben und darüber hinaus auch eine Teilnahmegebühr von 100 Euro zahlen.
Davon sollen die Kosten für die gemeinsame Werbung sowie die Ausgaben für das Rahmenprogramm gedeckt werden. "Ziel sollte es eigentlich sein, dass jeder mitmacht, denn davon lebt das Geschäft", sagt Messerich. "Doch manche Händler sind eben schwer zu mobilisieren." Und darunter seien auch einige, die von der Veranstaltung durchaus profitierten, fügt der Unternehmer hinzu.
Für die rund 20 Gewerbetreibenden, die zum Treffen des Arbeitskreises erschienen sind, trifft das allerdings nicht zu. Sie alle wollen bei der zweiten Auflage des Straßenverkaufs auf jeden Fall dabei sein und haben sich teilweise auch schon Gedanken gemacht, was sie den Kunden außer günstigen Angeboten noch alles bieten wollen. Dazu zählen Angebote wie beispielsweise Kinderschminken, Hüpfburg und Animationen, aber auch Musik und Tanz.
Und auch der Arbeitskreis ist bei der Planung des musikalischen Rahmenprogramms schwer im Einsatz. So werden an dem Braderie-Samstag in der Fußgängerzone und in der für den Verkehr ebenfalls gesperrten Trierer Straße den ganzen Tag über Musikvereine, Bands und Solokünstler im Einsatz sein. Unter anderem auch eine 70-köpfige Brass-Formation aus England. Keine Frage: Die Händler möchten an den Erfolg der Erstauflage anknüpfen. "Es ist im letzten Jahr gut gelaufen, weil viele Menschen da waren", sagt Messerich, "aber auch, weil die Händler zusammengearbeitet haben." Bis zur zweiten Auflage sind es noch ein paar Wochen. Und diese Zeit will der Arbeitskreis Innenstadt auch nutzen - für die Planung, aber auch dazu, weitere Geschäftsleute, die sich bislang noch sträuben, von einer Teilnahme an der Braderie zu überzeugen.Meinung

Es geht um mehr als Vergnügen
Wenn Geschäftsleute trotz der Konkurrenz im Internet Kunden in ihre Läden ziehen wollen, müssen sie was tun. Mit Beratung, Service und persönlichem Kontakt kann der stationäre Einzelhandel im Vergleich zum Netz punkten. Aktionen wie die Braderie sind darüber hinaus eine Möglichkeit, Kunden in die Stadt zu bekommen. Verwunderlich, dass nicht alle Geschäftsleute mitmachen. Schließlich geht es um mehr als ein Einkaufs-Spektakel. Es geht um die Zukunft des Handels - dafür braucht es neben einem guten Angebot auch eine starke Gemeinschaft aller Händler. d.schommer@volksfreund.de

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