Das Böse ist nicht nur in der Eifel

Hillesheim · Die Presse nennt ihn gerne den "Eifel-Krimi-Guru". Doch angefangen hat auch Jacques Berndorf mal ganz klein. Im Stern erschien 1969 seine erste Geschichte als Fortsetzungsroman. Nun bringt der KBV-Verlag den Krimi "Magnetfeld des Bösen" neu heraus.

 Damals und heute: Jacques Berndorf hält in der linken Hand den Stern mit der Veröffentlichung seines Romans „Der Mörder von Köln“. In der rechten Hand neu verlegt mit neuem Titel „Magnetfeld des Bösen“. TV-Foto: Stefanie Glandien

Damals und heute: Jacques Berndorf hält in der linken Hand den Stern mit der Veröffentlichung seines Romans „Der Mörder von Köln“. In der rechten Hand neu verlegt mit neuem Titel „Magnetfeld des Bösen“. TV-Foto: Stefanie Glandien

Foto: (m_wil )

Hillesheim. Normalerweise mordet Jacques Berndorf in der Eifel. Und das massenhaft: Eifel-Blues, Eifel-Kreuz, Eifel-Filz - mehr als 20 Krimis gehen mittlerweile auf das Konto des Mannes, der sich an die Spitze der deutschen Krimi-Autoren geschrieben hat.
Nun hat der KBV-Verlag aus Hillesheim seinen allerersten Krimi aus dem Jahr 1969 wieder neu aufgelegt. "Magnetfeld des Bösen" wurde zunächst als Fortsetzungsroman im "Stern" veröffentlicht und war seit vier Jahrzehnten vergriffen.
Rache, Gier, Sex und Hass


Bis Verleger Ralf Kramp diesen und zwei weitere Frühwerke des unter Pseudonym schreibenden Michael Preute wiederentdeckt hat. In "Magnetfeld des Bösen" wird einem die Tätersuche erspart - denn der Mörder steht von Anfang an fest. Interessant ist zu verfolgen, wie dieser seinen Mord plant und ausführt. Und außerdem bleibt es nicht bei einem Toten - zwei weitere folgen.
Erzählt wird die Geschichte des Industriellen Friedrich Kraft, der von seinem Schwager - dem Chef des Unternehmens - täglich gedemütigt wird. Ihn zu ermorden, scheint der einzige Ausweg aus Krafts persönlicher und beruflicher Misere zu sein.
Kaltblütig setzt er seinen Plan in die Wirklichkeit um. Das zu verfolgen ist durchaus spannend. Und gut erzählen konnte der junge Berndorf auch schon. Der heute 79-jährige Autor kann sich noch gut an seine Anfänge erinnern. "Ich wollte mal was völlig anderes machen", sagt er. Damals war der Journalist viel als Kriegsreporter unterwegs. Dass er mal so einen Erfolg mit seinen Krimis haben würde, hätte er nie gedacht.
Es liegt natürlich nahe, dass der erfahrene Reporter gut recherchieren kann. Das akribische Nachforschen und Zusammentragen von Fakten zeichnet besonders seine später entstandenen Eifel-Krimis aus. Für seinen ersten Roman profitierte er von den Erlebnissen in seiner eigenen Familie, denn sein Vater arbeitete in einer hohen Position beim Klöckner-Konzern. Das Unternehmer-Milieu war ihm also vertraut.
Im Herbst 2016 kommen noch zwei seiner Frühwerke zusammengefasst in einem Band neu heraus. "Auf eigene Faust" und "Bis der Hass euch bindet" sind Anfang der 1970er Jahre als Fortsetzungsromane in der "Hörzu" erschienen. Den meisten Berndorf-Fans dürften sie unbekannt sein. Auch in diesen Büchern geht es um Rache, Gier, Sex und Hass.
Doch für die richtigen Eifel-Krimi-Fans gibt es auch gute Nachrichten. Aktuell schreibt Berndorf wieder an einer Geschichte, die in der Wahlheimat spielt - der Arbeitstitel lautet "Tod im Altenheim". Aber das Erscheinungsdatum ist noch ungewiss, denn so langsam merke auch er sein hohes Alter: "Das Schreiben geht langsam". sn

Jacques Berndorf, Magnetfeld des Bösen, KBV-Verlag, 290 Seiten, 10,95 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort