Das Fleisch ist schwach

Ob empfindliche Sanktion oder eindringliche Prävention: Fahrer, die zu schnell unterwegs sind, wird es leider immer geben. Denn selbst wer weiß, um wie viele Kilometer sich der Bremsweg bei höherer Geschwindigkeit verlängert und wie weit der Wagen während der "Schrecksekunde" ungebremst weiter fährt, ändert sein Verhalten nicht zwangsläufig.

Das beweisen auch die Raucher, die genau wissen, dass sie ihr Krebsrisiko durch eigenes Verhalten in die Höhe treiben, und es trotzdem nicht lassen. Denn - anders als der Philosoph Arthur Schopenhauer behauptet - selbst auf das tatsächliche Erkennen dessen, was richtig ist, folgt, zumindest bei den meisten Menschen, noch lange kein entsprechendes Verhalten. Mag der Geist durch Geldstrafen und Aufklärung zwar willig werden - das Fleisch, oder in diesem Falle der Gasfuß, wird immer schwach bleiben. Doch was ist mit den Verkehrstoten, die diese menschliche Schwäche immer nach sich ziehen wird? Vielleicht würde ein Abbremsen unserer immer schneller werdenden Gesellschaft helfen, die Zahl der Verkehrstoten zu senken. Denn der Grund derer, die bei der Verkehrskontrolle auf der B 257 zu schnell unterwegs waren, war meistens der gleiche: Zu wenig Zeit. c.wolff@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort