Werner Ruhland aus Bollendorf, ehrenamtlicher Sicherheitsberater für Senioren, wundert sich über ein seltsames Vorgehen seiner Krankenversicherung. Er hat in Bitburg eine Informationsveranstaltung der Barmer Ersatzkasse besucht. Anschließend bekamen die Teilnehmer ein Infoblatt mit einem eingelegten Zettel: "Allen Versicherten, die an den strukturierten Behandlungsprogrammen (den sogenannten Disease Management Programmen) teilnehmen, erstattet die Barmer Ersatzkasse von den im Rahmen des Programms seit dem 1. Januar 2004 gezahlten gesetzlichen Praxisgebühren bis zu 40 Euro pro Jahr." Daraufhin marschierte Werner Ruhland zur Barmer-Geschäftsstelle in Bitburg und fragte gezielt nach der Auszahlung. "Der Angestellte sagte mir, wann das Geld fließen könne, sei noch unklar", berichtet Ruhland und fragt sich: "Wie kann die Kasse mit einer solchen Zusage Werbung machen?" Auf TV -Anfrage erklärt Barmer-Bezirksleiter Norbert Tixius aus Trier, wie es möglicherweise zu der Irritation kommen konnte. Die Kasse hatte die Regelung beschlossen, dass Teilnehmer der Programme am Ende des Jahres gegen Vorlage der Arzt-Quittungen die Gebühren erstattet bekommen. Zwischenzeitlich griff jedoch eine gesetzliche Änderung, dass chronisch Kranke bei der medizinischen Versorgung Kosten bis zu einem Prozent ihres Einkommens als Eigenleistung tragen müssen. Bliebe die Summe der Leistungen unterhalb von einem Prozent, kämen die Versicherten theoretisch auch nicht in den Genuss der 40 Euro Erstattung. In einer Verwaltungsratssitzung beschloss die Barmer, dass die 40 Euro den Teilnehmern der Programme dennoch gut geschrieben werden. "Wahrscheinlich hatte sich diese Sitzung mit der Anfrage des Versicherten überschnitten", mutmaßt Tixius. Werner Ruhland und andere Versicherte haben also nun Klarheit: Wenn sie die Voraussetzungen der Teilnahme erfüllen, bekommen sie die Erstattung. Was brennt Ihnen auf den Nägeln? Mailen Sie uns Ihr Thema an die Adresse thema@volksfreund.de. Wir bringen ihre Sache voran.