Das Kesselsvenn wird renaturiert

PRÜM. (kth) Im Blockhaus Schwarzer Mann haben Landrat Roger Graef und der stellvertretende Vorsitzende des deutsch-belgischen Naturparks Eifel-Hohes Venn, Aloysius Söhngen, einen Werkvertrag unterzeichnet. Ziel ist die Renaturierung des Kesselsvenn. Prominentester Gast der Unterzeichnung war die rheinland-pfälzische Ministerin für Umwelt und Forsten, Margit Conrad.

Das Kesselsvenn bei Schlausenbach ist ein im 19. Jahrhundert von der preußischen Forstverwaltung mit Fichten bepflanztes Moor. Es soll nach dem Willen des Kreises, des Landes und des deutsch-belgischen Naturparks Eifel-Hohes Venn seinen ursprünglichen Charakter zurückbekommen. Deshalb hat die Kreisverwaltung den Naturpark Nordeifel und das Forstamt Prüm mit dem Projekt beauftragt. Ausschlaggebend waren dafür die umfangreichen Erfahrungen, die beide Institutionen in der Renaturierung von Venn- und Quellgebieten in der Schneifel haben. Finanziert wird das Vorhaben vom Fond der so genannten Ausgleichszahlung, aus dem der Kreis Bitburg-Prüm eine Zuweisung vom Land erhalten hat. Landrat Graef und Bürgermeister Söhngen waren sich bei der Unterzeichnung des Vertrags einig, dass die bis Anfang 2006 abgeschlossene Renaturierung eine ökologische Verbesserung für das Schlausenbacher Kesselvenn bedeute. Das Erscheinungsbild der Landschaft in der Grenzregion werde positiv beeinflusst. Davon profitieren Landwirtschaft und Tourismus gleichermaßen. Die sechs Naturparke in Rheinland-Pfalz mit einer Fläche von insgesamt 460 000 Hektar "werden sich nachhaltig öffnen", sagte Conrad, die sich anschließend über das EU-Projekt, das unter dem Namen "Heiden, Moore, Wiesen" läuft, vor Ort informierte. Eine Exkursion führte die Ministerin und ihre Begleiter ins Mehlental. Peter Wind, Leiter des Forstamtes Prüm, und Revierförster Reimund Köhl erläuterten laufende und bereits erfolgreich abgeschlossene Renaturierungen im Rahmen des so genannten Intereg III -A-Projektes, für das rund zwei Millionen Euro zur Verfügung gestanden haben. Der zweite Abschnitt soll 2004/2005 umgesetzt werden. Er ist mit insgesamt 1,5 Millionen Euro. Davon sind 165 000 Euro im rheinland-pfälzischen Teil des Naturparks veranschlagt. Das Land übernehme rund 75 000 Euro, verkündete Conrad. Die Tagung im Blockhaus Schwarzer Mann moderierten Naturpark-Geschäftsführer Ernst Görgen und sein Mitarbeiter Ulrich Klinkhammer. Die Exkursion ins Mehlental endete in der Forsthütte bei Wascheid.

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