Das Kuschelkissen muss mit

SPANGDAHLEM. Die Einsätze "Operation Enduring Freedom" und "Kampf dem Terrorismus" laufen weiter: Die Airbase Spangdahlem entsendet erneut Soldaten zur Friedenssicherung in das Krisengebiet im Irak.

In den kommenden Tagen werden rund 1000 Soldaten von der Airbase in Spangdahlem in den Irak verlegt, darunter Piloten mit ihren "Warzenschweinen" (A-10) und Soldaten aus allen Einheiten. Commodore Colonel Dave Goldfein hat am Wochenende seine Soldaten der 81. Fighter Squadron verabschiedet. Bei der Zeremonie versicherte er: "Sie sind optimal vorbereitet und ausgebildet, und Sie kommen alle wieder gesund auf die Base zurück."Mit einer Maschine vom Typ "C-17" wird das Bodenpersonal zusammen mit Tonnen von Ausrüstung transportiert. Die Soldaten sitzen auf kleinen "Notsitzen am Rand des Flugzeugs", auf engstem Raum geht es zum Einsatzort. Mit dabei bei vielen Soldaten: ein großes Kuschelkissen - etwas Vertrautes eben. Noch vor dem Abflug wird schon mal nachgeschaut, was denn im Proviantpaket drin ist, denn das Essen beeinflusst schließlich auch die Laune. Getränke wie Cola, Süßigkeiten und Kekse finden die Soldaten in dem weißen Paket - alles Seelennahrung.Ohne Taschentuch geht es heute nicht

Pilot Captain Chris Rust sieht seiner Verlegung entgegen. Neben dem 27-Jährigen steht seine Frau Aslynn, 25 Jahre, beide sind seit nun knapp drei Monaten verheiratet. Einige Tränen kullern die Wange hinunter - ohne Taschentuch geht es heute nicht. "Der Abschied fällt schwer", sagt die junge Frau. Viel Unterstützung erfährt sie aber von den anderen Soldatenfrauen. "Sie halten zusammen und trösten einander auch, das ist ein wahrer Rückhalt", heißt es. Zusammen mit Lieutenant Colonel John Cherrey und den anderen Piloten ist Rust auf den Auftrag vorbereitet worden. "Die Terroranschläge sind unvergessen. Und eben heute an diesem 11. September 2004 brechen wir zu unserer Mission auf. Wir wissen, was wir zu tun haben und warum wir es tun", deutet Offizier Cherrey seinen Auftrag im "Kampf gegen den Terrorismus" an und zieht einen direkten Bezug zu den Terroranschlägen.Auch Thomas Kanewske, ebenfalls A-10-Pilot, fühlt sich "sehr gut vorbereitet" und lobt die Organisation: "Das fängt mit dem häuslichen Bereich an, wo alles geregelt ist, und hört mit unserer guten Vorbereitung für die Mission auf. Es wird ein großartiger Job werden, für uns und auch für die Einheit."Und dann stehen die Angehörigen am Tower und warten auf den Wink zum Startvorgang. Immer wieder zeigen die Mitarbeiter der Flugsicherheit die Minuten an, bis der Start der acht "Warzenschweine" ansteht.Kamera und Fotoapparat sind bereit, denn keiner will den Moment verpassen, wenn der Ehemann, Papa oder Freund gen Osten aufbricht. Und in einer Hoffnung sind sich die Angehörigen und die militärischen Verantwortlichen einig: "Unsere Jungs kommen gesund wieder nach Hause!"

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