Das Problem ist erkannt

STADTKYLL/OLZHEIM. Die beiden schweren Verkehrsunfälle, die sich am Mittwoch auf der Transitstrecke B 51 ereignet haben, lassen aufhorchen. Beide Unglücke passierten auf regennasser Fahrbahn, deren Spurrillen inzwischen bedrohliche Formen angenommen haben.

Ein Toter, drei Schwer- und zwei Leichtverletzte. Dies ist die ernüchternde Bilanz zweier Verkehrsunfälle, die sich am Mittwoch auf der Bundesstraße 51 zwischen Stadtkyll und Willwerath ereignet hatten (der TV berichtete). Weil sich beide Vorfälle auf regennasser Fahrbahn abspielten, stellt sich nun die Frage nach dem baulichen Zustand dieses Straßenabschnitts, der täglich unter anderem von mehreren tausend Lastkraftwagen in Anspruch genommen wird. Fakt ist: Nach dem Ausbau vor ein paar Jahren befindet sich die Fahrbahn in desolatem Zustand, nachdem Schwertransporter auf mehreren Kilometern Länge gefährliche Spurrillen hinterlassen haben. Der Umgang mit Aquaplaning gehört dort inzwischen zum Tagesgeschäft. Wie Werner Lorsy, Chef der Polizeiinspektion Prüm, am Donnerstag auf TV -Anfrage mitteilte, sind die beiden Unfälle vom Mittwoch jedoch nicht auf den Zustand der Straße zurückzuführen. Problem und Gefahrenpotenzial seien gleichwohl bekannt. Deshalb habe er auch mit Genugtuung zur Kenntnis genommen, dass bereits Ende September/Anfang Oktober eine neue Fahrbahndecke aufgetragen werde. Bei einem Ortstermin hätten sich Straßenbehörde und Polizei für das Projekt ausgesprochen, betonte der Prümer Polizei-Chef. Lorsy: "Der Bauauftrag ist bereits erteilt." In welcher qualitativen Form der Straßenbau vorgenommen wird, kann Werner Lorsy nicht genau sagen. Er plädierte allerdings dafür, einen Unterbau zu wählen, der autobahntauglich sei. "Bei dem hohen Verkehrsaufkommen hält die Fahrbahndecke die Belastung sonst nicht aus", prognostizierte Lorsy. Ein Vertreter des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) Gerolstein war am Donnerstag nicht erreichbar.Unfall verlief glimpflich

Neben dem tödlichen Verkehrsunfall am Mittwochvormittag etwa in Höhe von Reuther Heide war es am frühen Abend bei Willwerath zu einem weiteren schweren Unfall gekommen, der - gemessen am Personenschaden - glimpflich verlief. Vermutlich wegen unangepasster Geschwindigkeit geriet ein Richtung Prüm fahrender Personenwagen ins Schleudern. Nachdem er die Leitplanke touchiert hatte, drehte sich das Auto und schleuderte auf die Gegenfahrbahn. Dort prallte es mit dem Heck gegen einen unbeladenen Holztransporter, der daraufhin die Schutzplanke durchbrach und in eine Böschung stürzte. Der Schlepper blieb nur wenige Meter vor einem Willwerather Wohnhaus im Gebüsch liegen. Die beiden 46-jährigen Fahrer kamen wie durch ein Wunder mit leichten Verletzungen davon. Der Sachschaden liegt bei rund 70 000 Euro. Der letzte spektakuläre Verkehrsunfall auf der Bundesstraße 51 hatte sich im April 2003 ereignet. In Höhe Neuendorf war ein betrunkener Lastwagenfahrer aus Dänemark, der Insektengift an Bord hatte, gegen einen Brückenpfeiler geprallt. Unter anderem war ein Fischsterben die Folge. Die Entsorgungsarbeiten dauern bis heute an.

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