Das Solarfeld kommt

Kleiner Stadtteil, große Anlage: Mit nur 17 Einwohnern ist Irsch der kleinste Stadtteil Bitburgs. Dort wollen die Trierer Stadtwerke auf einer Fläche von rund 14 Hektar eine "erdgebundene Photovoltaik-Anlage" errichten. Rund 15 Millionen Euro sollen in das Solarfeld investiert werden, für das der Bauausschuss mit einem einstimmigen Beschluss den Weg freimachte.

Bitburg. (scho) Es ist das erste Projekt seiner Art im Eifelkreis Bitburg-Prüm: Im Stadtteil Irsch ist ein Photovoltaik-Feld geplant, das mit rund 53 000 Solarmodulen genug Strom produzieren könnte, um mit einer Leistung von 4,5 Megawatt etwa 1000 Haushalte zu versorgen. Eine große Sache also, die Planer Bernhard Gillich vom Büro "BGHplan" den Mitgliedern des Bauausschusses in der Sitzung am Dienstagabend vorstellte. Investor sind die Stadtwerke Trier (SWT), die ein solches Projekt bereits in Föhren auf die Beine gestellt haben. Dort grasen inzwischen rund 200 Schafe als "natürliche Rasenmäher" zwischen den Solarmodulen das Gras ab. Als Projektentwickler ist der Bürgerservice Trier beteiligt. Das Betreiber-Prinzip: Es soll, so erklärte Gillich, eine örtliche Gesellschaft gegründet werden, die in Bitburg gewerbesteuerpflichtig ist. Bei der öffentlichen Auslage des Plan-Entwurfs, über den der Bauausschuss zu beschließen hatte, gab es vor allem seitens der Landwirtschaft Bedenken gegen das Solarfeld. Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum und die Landwirtschaftskammer Trier monierten, dass die für das Solarfeld benötigten Acker-Flächen besser zur Nahrungsmittelproduktion geeignet wären. Doch tatsächlich war die Fläche bislang nicht landwirtschaftlich genutzt, und auch wenn der Solarpark nicht zustande kommt, hat der Eigentümer nicht vor, die Fläche zu verpachten. Zudem erklärte der Planer, dass von den rund 33 000 Hektar Ackerfläche im Eifelkreis rund 85 Prozent zur Nahrungsmittelproduktion genutzt werden, zehn Prozent zum Silomais-Anbau und etwa fünf Prozent für Raps. Auch die Energie-Effizienz spricht für den Solarpark: Um 4,5 Megawatt Strom zu erzeugen, kommt das Photovoltaikfeld mit 14 Hektar Fläche aus. Um die gleiche Strommenge mit Biogasanlagen zu erzeugen, wäre eine Mais-Anbaufläche von mindestens 350 Hektar nötig. Bevor der Bauausschuss den Planentwurf für das Solarfeld einstimmig beschloss, ging es um die neuen Stadtansichten. Das Gremium ist sich darin einig, dass Bitburg künftig nicht von solchen Feldern umsäumt sein soll.

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