Das eigene Lebenswerk sichern

Auf großes Interesse stieß eine auf den Mittelstand zugeschnittene Infoveranstaltung der IHK Trier und der Volks- und Raiffeisenbanken des Eifelkreises zum Thema der Nachfolgeregelung für Unternehmen, die das Wirtschaftsmagazin Macher präsentierte.

 Großes Interesse herrschte an der Informations-Veranstaltung zur Unternehmensnachfolge. TV-Foto: Angelika Koch

Großes Interesse herrschte an der Informations-Veranstaltung zur Unternehmensnachfolge. TV-Foto: Angelika Koch

Bitburg. (ako) Die Zahlen sind dramatisch: Allein in Rheinland-Pfalz stehen 18 700 kleine und mittelständische Betriebe zur Übergabe an die nächste Generation oder externe Übernehmer an. "Schätzungsweise 1600 davon werden diesen Prozess nicht schaffen", leitete Edwin Jacobs, Vorstand der Raiffeisenbank östliche Südeifel, in die Problematik ein. Die Beschäftigung damit falle schwer, weil es für die älter werdenden Firmenlenker letztlich eine Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit sei.

Mit Humor und kabarettistischem Einschlag vertiefte Franz-Josef Euteneuer, Leiter des Trie-rer Begegnungszentrums Haus Franziskus, genau diesen Aspekt: "Wann ist ein Leben erfüllt? Dann, wenn man etwas begonnen und auch beendet hat, wenn man Spuren hinterlässt." Heinz Angermair, der deutschlandweit als führender Experte in der Frage von Unternehmensnachfolgen gilt und Vorstandsvorsitzender des Vereins Estate Planner Deutschland e. V. ist, gab in der Folge einen sehr detailreichen und umfassenden Überblick über all die Einzelfragen, die tunlichst vor einer anstehenden Firmenübergabe zu regeln sind. Das häufigste Motiv, den Frieden innerhalb der Unternehmerfamilie sowie Lebenswerk und Vermögen zu sichern, werde bedenklich selten verwirklicht: "Nur in zehn Prozent der Unternehmensnachfolgen wird der Wille des Erblassers umgesetzt. Bei siebzig Prozent der vermögenden Erbschaften gibt es Streitigkeiten."

Häufig fressen unberücksichtigte rechtliche und steuerliche Aspekte das Vermögen auf, ebenso häufig schlagen Übergaben fehl, weil wichtige Prioritäten der Lebensführung "vergessen" wurden. Angermairs eindringlichster Appell: "Das Thema muss sehr frühzeitig angegangen und mit allen Beteiligten kommuniziert werden!" In der Regel brauche es fünf Jahre von der ersten Planung bis zu hieb- und stichfesten Regelungen. Dass die Region Trier gute Praxisbeispiele bietet, zeigte die Diskussion mit IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel und Birgit Lonien, neue Chefin des Dudeldorfer Unternehmens Elm-Plastic.

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