"Das ist doch kein Geschäftsgebaren, das ist unredlich"

Jürgen Kramp reicht's. Der Projektentwickler hat den Eindruck, dass die Stadt ihn absichtlich missversteht und Vorwände sucht, Beschlüsse zu seinem Fachmarkt-Zentrum aufzuschieben. Da seien Seilschaften am Werk, so Kramps Eindruck.

Bitburg. (scho) Sobald das Insolvenzverfahren gegen die KR GmbH von Jürgen Kramp eröffnet ist, will die Stadt den städtebaulichen Vertrag zum Rautenberg-Zentrum kündigen (der TV berichtete). "Ob und wann das Insolvenzverfahren eröffnet wird, steht noch in den Sternen", sagt Kramp und betont: "Diese Haltung ist doch kein Geschäftsgebaren. Das ist unredlich."

Der Projektentwickler hat den Eindruck, dass die Stadtverwaltung ihn absichtlich missversteht. Denn obgleich er bei Beibehaltung des Volumens auf Hotelbetrieb und Fitness-Studio verzichten wolle, würde dies keineswegs - wie von der Verwaltung befürchtet - zu einem Leerstand führen. "Ich würde zwischen Erd- und Obergeschoss keine Decke einziehen. Damit gäbe es eine Raumhöhe von rund sieben Metern. So wie bei Mediamarkt in Trier etwa", erklärt Kramp. So hatte er es auch in einer Mail erklärt und darum gebeten, dass diese Mail in der Sitzung vorgelesen wird. Ohne Erfolg. Er vermutet, dass vor dem Hintergrund anderer Projekte wie "Bit-Galerie" oder der Entwicklung von Postplatz und Müller-Flegel-Gelände "Seilschaften in der Stadt am Werke sind und jeder versucht, seinen eigenen Interessen durchzusetzen". Die Konkurrenz sieht Kramp nicht: "An den Rautenberg soll großflächiger Einzelhandel wie Mister und Lady Jeans. An Post- oder Beda-Platz ist an Galerien gedacht mit kleinteiligen Läden aus dem gehobenen Segment. Wir kämen gut aneinander vorbei. Insbesondere nachdem ich auf ‚C&A' verzichte." Kramp wollte, dass sich in der Sitzung grundsätzlich für das Rautenberg-Zentrum ausgesprochen wird. Dann hätte er auch noch mal neue Planunterlagen vorgelegt. Aber noch mal umsonst planen, das will er nicht: "Ich habe Gutachten, Raumordnungsverfahren und Einzelhandelsstudie vorgelegt, Pläne aufgestellt und modifiziert. Es ist an der Zeit für ein grundsätzliches Ja oder Nein." Mehrere Hnderttausend Euro habe er investiert, sogar den Planer gewechselt und alle Auflagen der Stadt erfüllt. Kramp: "Ich habe das Gefühl, es werden ständig neue Vorwände gesucht, Beschlüsse aufzuschieben. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass das Rautenberg-Zentrum gebaut wird." Dafür möchte er alles tun.

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