"Das ist eine Blamage für die Stadt"

PRÜM. "Die Kirmes gehört in die Stadt": Diese Überzeugung beherrscht derzeit die Diskussionen in Prüm. Sollte eine Rückkehr nicht möglich sein, müssen wenigstens die Bedingungen auf dem Ausstellungsgelände verbessert werden, fordern Kritiker.

Wirte, Schausteller und die treuesten Gäste mussten an den meisten Tagen wieder einmal mit gähnender Leere auf dem Prümer Kirmesplatz leben (der TV berichtete). Bei der Verlosung am Sonntagabend strömten zumindest kurzfristig einige hundert Gäste zum Biergarten. Nur vor dem beliebten Feuerwerk am Montagabend brummten wie erwartet die Geschäfte. "Von solchen Tagen müssten wir zwei oder drei haben, damit sich unsere Ausgaben rechnen", bleibt Imbissstand-Betreiber Otto Hündgen bei seiner Kritik. Er schlägt vor, schon auf der Fläche zwischen Zweirad-Rolle und Prüm-Brücke die ersten Geschäfte aufzustellen. Auf der anderen Seite könnten die übrigen Geschäfte und der Flohmarkt folgen. Damit läge der Vergnügungspark etwas näher an der Innenstadt und wäre schon früher zu sehen. Karussell-Betreiber Toni Schmitt schlägt dagegen eine Gruppierung um die Markthalle vor. "Wenn der Standort hier unten bestehen bleibt, muss man ihn viel interessanter machen", fordert Michael Schwert, Betreiber eines Süßwaren-Stands. Das Rahmenprogramm soll umfangreicher werden. Der Kirmesmarkt am Dienstag soll ebenso zum Ausstellungsgelände verlegt werden wie das Kirmeskonzert des Musikvereins Prüm. Crêpesstand-Inhaber Josef Gombold schlägt vor, einen Teil der Standgelder ins Rahmenprogramm zu investieren. Dafür müssten auch Sponsoren gewonnen werden. Modenschau oder Miss-Wahl, Frühschoppenkonzert und Live-Band am Abend: Gombold will seine Ideen einbringen, wenn die Stadt Veränderungen plant. Am liebsten wäre allen Betroffenen ohnehin ein Wechsel in die Innenstadt, was der Stadtrat bisher aus logistischen Gründen ablehnte. "Es kann den Verantwortlichen nicht egal sein, wenn die Kirmes gegen die Wand gefahren wird. Die anderen lachen doch über Prüm. Das ist eine Blamage für die Stadt", wettert Besucher Michael Ehleringer aus Prüm. "Ich hoffe, dass die neue Stadtbürgermeisterin das Gespräch sucht und einen Konsens mit den Anliegern findet." So könne zum Beispiel die Lautstärke der Fahrgeschäfte ab einer bestimmten Uhrzeit reduziert werden. Um die Einhaltung von Regelungen könnten sich feste Ansprechpartner vor Ort kümmern. Ein Vorteil der Innenstadt-Variante: Nach Vorabendmesse oder Hochamt ständen automatisch viele Leute auf dem Hahnplatz. Damit wäre die Kirmes bei ihren Wurzeln als Kirchweihfest angekommen. "Die Kirmes gehört eben zur Basilika", stellt Inge Nahrings aus Prüm fest. Weil dort das Ambiente stimme, kämen die Leute mehr als nur einmal zum Platz. Das Ausstellungsgelände sei dagegen ungemütlich und viel zu groß für die wenigen Geschäfte. "Ganz extrem schlecht" fällt die Bilanz beim Los- und Spielstand Gubernator aus. Heike Rütten: "Es geht immer einen Schritt weiter rückwärts. Viele vermuten, dass es in der Innenstadt besser liefe." Schießstand-Betreiberin Karin Schmitt fasst ihre Eindrücke mit dem Wort "schrecklich" zusammen. "Die Jugend ist diesmal erst gar nicht gekommen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es nicht mehr geht. Die großen Fahrgeschäfte sind schon so weit", stellt Innenstadt-Befürworterin Schmitt fest. Welche Plätze auf welche Weise einbezogen werden können, müsse geprüft werden. Kirmeswirt Werner Arens ruft derweil zur Einigkeit auf: "Die entscheidenden Leute müssen eine Richtung festlegen, für deren Umsetzung dann alle gemeinsam kämpfen."Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ihre Meinung interessiert uns. Wie kann die Kirmes belebt werden? Was soll sich ändern? Welchen Standort bevorzugen Sie? Mailen Sie Ihre Meinung (nicht länger als 30 Druckzeilen) an die Adresse eifel-echo@volksfreund.de oder schicken Sie ein Fax an 06551/9595-39.

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