Das neue Gesicht mit dem idyllischen Naturerlebnis

SCHLOSSHECK. Keine eigenständige Gemeinde, sondern zwei Ortsteile: Schlossheck gehört seit der Gebietsreform vor 35 Jahren zu den Gemeinden Pronsfeld und Orlenbach. In den letzten Jahren erfuhr der Höhenort einen gewaltigen Schub nach vorne.

In 540 Metern Höhe "thront" das Dorf am Südrand der Prümer Kalkmulde - "gesegnet" mit einer außergewöhnlichen Fernsicht hinauf zur Schneifel und ins weite Prümtal mit einem Blick auf 22 Dörfer. Viel Natur zeichnet das Dörflein aus, ausgezeichnete Wanderwege, ein intaktes Vereinsleben - die Bewohner leben hier in einem kleinen Paradies. Nicht zuletzt wegen der Ruhe und Natureinbindung hat es schon früh viele Menschen aus der Stadt hierher gezogen. Die schulische und kirchliche Ausrichtung geht in Richtung Pronsfeld, doch das Eigenleben des Ortsteils ist nicht in Gefahr. Viel hat sich in den vergangenen Jahren verbessert. Eine stattliche Zahl von Neubauten finden sich rechts und links der neu ausgebauten Kreisstraße mit Blumengärten, Brunnen und bunten Hausfassaden. "Ich bin überrascht, was hier alles geschehen ist", sagt ein ehemaliger Bewohner, der seine Heimatgemeinde zwei Jahrzehnte nicht mehr zu Gesicht bekommen hat. Ortsbürgermeister Matthias Maas lobt daher auch die positive Entwicklung der Einwohnerzahl. 1978 waren es 78, 1991 erhöhte sich die Zahl auf 180, mittlerweile leben 202 Menschen in Schlossheck. "Das führe ich auf die günstige Lage zurück. Wegen der A 60 und der Nähe zur Milch-Union gibt es hier viele Arbeitsplätze, die Familien anziehen", sagt Maas. Er schränkt aber ein, dass durch die wirtschaftlichen und touristischen Vorteile der Durchgangsverkehr durch den Ort zugenommen hat. Dank Erschließungsmaßnahmen konnte die Ortsgemeinde 15 Baugrundstücke bereit stellen. Hauptmotiv für Neuansiedlungen ist die exponierte Lage und die Nähe zu Prüm - nur drei Kilometer sind es bis zum nächstgelegenen Geschäft und Discounter. "Gut ausgebaute Wanderwege bieten Erholungssuchenden beste Voraussetzungen für einen Kurzurlaub. Ferienwohnungen sind ständig ausgebucht", meint Maas zum Thema Fremdenverkehr. Die neue Straßenführung sorgt für mehr Sicherheit für Fußgänger. "Eine Verbesserung der Bushaltestelle in der Ortsmitte ist angedacht, kann aber zurzeit noch nicht umgesetzt werden", sagt der Bürgermeister. Zurzeit befindet sich das Dorfgemeinschaftshaus mit integriertem Feuerwehrgerätehaus im Aufbau. In den vergangenen Monaten wurde von vielen freiwilligen Helfern sowie Vereinsmitgliedern der Rohbau und das Dach fertig gestellt und im Innenbereich mit den Elektro- und Sanitärarbeiten begonnen. Mit dem Abschluss der Arbeiten ist Ende 2006 zu rechnen. "Damit hat der Ortsteil ein echtes Bürgerhaus, das allen Dorfbewohnern, der Feuerwehr und den Vereinen zur Verfügung steht", meint Maas, der beim Bau sein Scherflein beitrug - als Maurer, Zimmermann, Ratgeber und engagierter Kommunalpolitiker. "Die Schlossheck" - so der Volksmundname - hat einen erheblichen Satz nach vorne gemacht. Das farbige Ortsbild, der Bürgersinn und die neue Ortsmitte mit dem künftigen Dorfgemeinschaftshaus tragen viel zur Attraktivität des Dorfes bei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort