Bitburg. Reinhold Weber kommt aus dem Schwärmen überhaupt nicht mehr heraus. "Auf Schloss Weilerbach haben wir gleich drei tolle Möglichkeiten zu heiraten", sagt der Standesbeamte der VG Irrel (2007: 52 Eheschließungen). Die nahe Echternach und Bollendorf gelegene barocke Anlage des früheren Jagd- und Lustschlosses bietet seit 1997 mit dem Trauzimmer in der Remise (20 Sitzplätze), dem Gartenpavillon in der Barockgartenanlage (50) und dem Schlosssaal (100) gleich drei Außenstellen des Standesamtes. "Die meisten heiraten im Pavillon, weil er einfach gemütlich ist", sagt Weber.

Mit Schloss Niederweis hat er seit September 2007 sogar noch ein weiteres Pfund in der Tasche. Zwar wurde hier erst eine Hochzeit durchgeführt, doch das malerische, in gelb getünchte Schloss lässt kaum einen Wunsch offen. Es befindet sich ein eigenes Standesamt auf dem Schloss, gefeiert wird später in der Tenne.

Auch auf Schloss Malberg kann geheiratet werden. Die vom imposanten Schlossbau abgesetzte Kapelle (Baujahr 1714) steht hierfür zur Verfügung. Die Kapelle dient daneben als multifunktionaler Veranstaltungsraum für Empfänge, Ausstellungen, Schlosskonzerte und Hochzeiten. Einen Altar sucht man aber vergebens. "Durch die aufgestellten wertvollen original Tietz-Figuren hat der Raum noch mehr an Schönheit gewonnen", sagt Ewald Gerten, Fachbereichsleiter Bürgerdienste der VG Kyllburg, wo 2007 40 mal geheiratet wurde.

Eine ganze Reihe von Möglichkeiten bietet die VG Bitburg-Land (140 Eheschließungen 2007) an: Schloss Hamm, Burg Dudeldorf und Burg Rittersdorf stehen als außergewöhnlich Orte bereit. Auf Schloss Hamm wird seit 1999 standesamtlich in der spätmittelalterlichen Wehranlage und kirchlich in der Barockkapelle geheiratet. Auch die Feier kann hier stattfinden. Gelegen auf einem von der Prüm umflossenen Bergsporn ist sie eine der größten mittelalterlichen Wehranlagen der Eifel.

Marktführer ist die Wasserburg Rittersdorf

Burg Dudeldorf erscheint als eine zweiflügelige Herrenhausanlage aus dem 18. Jahrhundert mit einem etwas älteren schweren dreigeschossigen Turm auf der Südwestecke. "Marktführer" ist allerdings die hell getünchte Wasserburg Rittersdorf, die erstmals 1263 erwähnt wurde. Hier, wo nicht nur im Standesamt mit gotischer Architektur mittelalterliche Gefühle wachwerden, ließen sich 57 Paare vermählen. In Bitburg selber wird im historischen Turmzimmer im Rathaus getraut. Der alte Sitzungssaal schließt sich direkt an und bietet so ausreichend Platz für die Hochzeits-Gesellschaft.

Die VG Neuerburg vertraut auf ihre gleichnamige Burg Neuerburg. "Der ehemalige Rittersaal pendelt zwischen rustikal und fein. Dieser Ort ist sehr beliebt", sagt Claudia Peppenhorst. "Der Trend geht auf jeden Fall dahin, eine außergewöhnliche Location zu finden, da die kirchliche Trauung in den Hintergrund rutscht", sagt sie. Nicht mehr zur Verfügung steht das Schloss Roth. Eigentlich sollte hier die TV-Traumhochzeit 2008 zwischen Jasmin Scheiwen und Stefan Lauer aus Trier stattfinden, die nun auf der Neuerburg gefeiert wird.

Über keine Außenstelle verfügt dagegen die VG Speicher. "Bei uns wird im VG-Sitzungssaal geheiratet. Besonders viele US-Amerikaner nutzen das Angebot", sagt Margret Rohler. Insgesamt wurde hier 74 mal in 2007 geheiratet.

Einen besonderen Ansturm auf den beliebten Termin 8. August verspürt sie noch nicht. In den anderen VG liegen für das einfach zu merkende Datum zwar bereits Anmeldungen vor, doch auch hier sind noch Termine frei. Einen Engpass spürt die VG Bitburg-Land lediglich an ihren Samstags-Terminen. "Die sind so gut wie ausgebucht", erklärt Rosemarie Leonardi.

Wie es eine Woche vor der Hochzeit des TV-Traumpaares 2008 bei Jasmin Scheiwen und Stefan Lauer aussieht, lesen Sie auf Seite 14