"Das wird die Halle für alle"

Das Steuer in der Bitburger Stadthalle hätten viele gern übernommen. Mehr als 15 Bewerber wetteiferten um die Betriebsführung. Das Rennen machten zwei Gastronomen aus der Eifel - Dieter Poss und Achim Schilling, die mit ihrer Posch GmbH für Leben in Bitburgs neuer erster Adresse sorgen wollen.

Bitburg. "Wir sind dafür zuständig, dass hier Programm geboten wird, die Halle voll ist und die Leute sich wohlfühlen", sagt Achim Schilling, Geschäftsleitung der Posch GmbH. Der Gastronom von der Meilbrück freut sich zusammen mit seinem Kompagnon Dieter Poss vom Bitburger Eifelbräu auf die Herausforderung, die Bitburger Stadthalle zu betreiben.

Obgleich die Halle noch in Bau ist, ist das Interesse bereits groß: 35 Veranstaltungen sind fest gebucht - von Irish Dance bis zur Antiquitäten-Messe, von "Abba, die Show" bis zum Neujahrsempfang mit Ministerpräsident Kurt Beck. "Wir wollen jeden ansprechen, offen für möglichst viele Zielgruppen sein - ob Rockkonzert, Musical, Firmenfeier, Sportveranstaltung oder Hochzeit", sagt Schilling. Das Motto sei klar: "Das wird die Halle für alle." Derzeit verhandelt er mit der Kölner Kultband "Höhner" und gestaltet Verträge mit einer Firma, die bei Bedarf Simultan-Übersetzung anbietet, wenn dies etwa bei Kongressen nötig ist. "Wir wollen für alles gewappnet sein", sagt Schilling.

Gesundheits- und Wellness-Messe geplant



Je nach Veranstaltung und Kundenwunsch werden Catering und Dekoration entsprechend gestaltet. "Von der Galaveranstaltung mit runden Tischen und Stoffservierten bis hin zum unkomplizierten Fingerfood ist alles möglich", sagt Schilling. Gastronomie wird es in der Stadthalle nur bei Veranstaltungen geben. Kellner werden von der Posch GmbH aus dem Eifelbräu oder von Schillings Cateringservice bereitgestellt. Vor Ort werden die beiden Hallen-Manager Christian Poss und Ralf Lamberty die Veranstaltungen im Griff behalten. Ziel der jungen Posch GmbH ist es, zukünftig auch außerhalb der Stadthalle ihren Veranstaltungsservice anzubieten.

Doch zunächst dreht sich alles rund um die Halle, wo das Posch-Team noch dieses Jahr auch die erste eigene Veranstaltung ganz aus einer Hand plant, den Silvesterball. Und auch sonst wollen die Herren der Halle Akzente in Bitburg setzen. Etwa zum Beda-Markt 2010. "Da können wir ja nicht geschlossen bleiben", sagt Schilling und berichtet von Plänen, eine Gesundheits-Wellness-Messe als vierte Säule neben der traditionellen Auto-, Handwerk- und Viehausstellung anzubieten.

Doch zunächst steht die feierliche Eröffnung am 3. Oktober an. Dafür läuft auf der Baustelle alles auf Hochtouren. In der Halle ist die komplette Technik - wie Lüftung, Heizung und Medientechnik - unter Dach und Fach, so dass noch diese Woche die Decke fertig verschlossen werden kann und dann auch das Gerüst aus der Halle verschwindet.

Meinung

Wichtiger Standortfaktor

So wie die Betreiber für Leben in der neuen Stadthalle sorgen wollen, wird die Stadthalle Bitburg beleben. Endlich sind dann die Zeiten vorbei, wo größere Konzerte - ob von der Bigband der Bundeswehr oder einem symphonischen Blasorchester - in der Turnhalle der Edith-Stein-Hauptschule gastieren mussten. Hinzu kommt: Dank der Stadthalle werden Veranstaltungen kommen, die sonst kaum Spielmöglichkeiten in der Stadt gesehen haben. Musicals etwa oder auch das ein oder andere hochkarätige Jazzkonzert, "Unplugged"-Bands sowie bekannte Künstler, denen das Haus Beda zu klein, die Halle 300 auf dem Flugplatz aber nicht den passenden Komfort und die Atmosphäre bietet. Nicht zuletzt werden Haus Beda und Halle 300 angesichts der neuen Adresse ihr Profil ebenfalls schärfen und es wird sich zeigen: Die drei Orte ergänzen sich mehr, als dass sie konkurrieren müssten. Kurzum: Die Halle wird Bitburg kulturell bereichern. Das ist nicht nur ein wichtiger Standortfaktor, sondern trägt auch zur Zukunftsfähigkeit der Stadt entscheidend bei. d.schommer@volksfreund.deEXTRA Platz genug: 850 Leute passen maximal in die Stadthalle, wenn sie bestuhlt ist. Dann ist die Bühnengröße allerdings sehr klein. Bei normaler Bühnengröße sind es 600 Sitzplätze. Unbestuhlt bietet die Halle Platz für rund 1400 Leute. Zum Vergleich: Der Festsaal im Haus Beda bietet rund 350 Sitzplätze. In die Halle 300 passen zwischen 1200 und 1500 Leute (unbestuhlt). (scho)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort