"Das wird ein fairer Wettbewerb"

Die CDU Bitburg-Prüm hat am Samstag Paul Glauben als Kandidat für das Amt des Landrats im Eifelkreis nominiert. Der 52-jährige Ministerialdirigent im rheinland-pfälzischen Landtag wird bei der Urwahl am 7. Juni 2009 gegen Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit (FWG) antreten.

 Ministerialdirigent Paul Glauben lebt seit vielen Jahren in Mayen und mag die Eifel. Deshalb möchte er Landrat im Eifelkreis Bitburg-Prüm werden. TV-Foto: Manfred Reuter

Ministerialdirigent Paul Glauben lebt seit vielen Jahren in Mayen und mag die Eifel. Deshalb möchte er Landrat im Eifelkreis Bitburg-Prüm werden. TV-Foto: Manfred Reuter

Bitburg-Prüm. Die CDU des Eifelkreises schickt Paul Glauben ins Rennen um das Landratsamt im Kreis Bitburg-Prüm. Die Funktionsträgerkonferenz der Union nominierte den in Mayen lebenden promovierten Juristen am Samstag in nichtöffentlicher Sitzung im Bürgerhaus von Waxweiler mit 83 von 83 möglichen Stimmen für das höchste Amt im Eifelkreis. "Ich denke nicht, dass er polarisiert"

Glauben leitet beim Landtag in Mainz die Abteilung wissenschaftliche Dienste, Parlamentsdienste und Informationsdienste. Der Bewerber war unter anderem 13 Jahre Mitglied des Rates der Stadt Mayen und zehn Jahre Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Paul Glauben ist verheiratet und hat zwei Kinder. Mit Blick auf seinen Widersacher Joachim Streit sagte Glauben am Samstag im TV-Gespräch, er kenne den Bitburger Bürgermeister nicht persönlich. "Ich denke nicht, dass er polarisiert. Ich polarisiere nicht. Ich denke, es wird ein fairer Wettbewerb." Mit Joachim Streit und Paul Glauben stehen damit die ersten beiden Bewerber für die Nachfolge von Roger Graef (CDU) fest. Graefs Amtszeit läuft im Dezember 2009 aus. Die SPD plant, ihren Kandidaten im November bekannt zu geben. Paul Glauben wurde am 11. Mai 1956 in Saarlouis geboren. Danach lebte er in Hermeskeil, bevor er mit seiner Familie nach Mayen umzog und 1977 sein Abitur machte. Nach seinem Jura-Studium wurde Glauben 1985 zunächst Richter am Verwaltungsgericht Trier. Danach agierte er unter anderem als Pressereferent im Mainzer Justizministerium, als Richter am Verwaltungsgericht Koblenz und als Referent im Justizministerium in Erfurt. 1991 promovierte Paul Glauben zum Thema "Scheinkandidaturen bei Kommunalwahlen". 1992 wechselte der Bewerber in die Landtagsverwaltung nach Mainz, seit 2001 ist er Chef des Wissenschaftlichen Dienstes."Als Landrat im Eifelkreis möchte ich nun meine Erfahrung anwenden und umsetzen können", sagte Glauben am Wochenende. Bisher sei er Berater gewesen, selbst gestalten habe er dabei nicht können. Glauben: "Als Landrat aber kann man selbst gestalten."Die Eifel sehe er als Gesamtregion, betonte Paul Glauben nach seiner einstimmigen Nominierung. Er bezeichnet sich selbst als einen bodenständigen Menschen, der in einer anderen Region des Landes sicher nicht für einen Landratsposten kandidiert hätte. Als erste inhaltliche Schwerpunkte seiner Arbeit nannte der Ministerialdirigent die Themen Ehrenamt und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Er werde in Kürze seinen Urlaub nutzen, um Gespräche mit Parteifreunden und Vertretern von Institutionen und Unternehmen zu führen, um detaillierte Erkenntnisse zu erhalten. CDU-Kreisvorsitzender Michael Billen sprach von einem "hervorragenden Start in den Wahlkampf". Er sei nicht nur von den fachlichen Qualitäten Glaubens, sondern auch von dessen Glaubwürdigkeit und Persönlichkeit überzeugt. Der CDU-Kreisparteitag wählt Glauben offiziell am Donnerstag, 28. August. Meinung Spannung garantiert Dem Eifelkreis Bitburg-Prüm steht ein ebenso spannender wie langer Wahlkampf bevor. Gut eine Woche nach der Bekanntgabe der Bewerbung von Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit (FWG) hat nun auch die CDU ihren Kandidaten für die Nachfolge von Roger Graef benannt. Mit Paul Glauben schickt die Union einen fachlichen Hochkaräter ins Rennen, der es mit dem neun Jahre jüngeren Widersacher und Lokalmatadoren Streit aufnehmen soll. Genau an der Schraube werden Paul Glauben und der CDU-Apparat zu drehen haben; denn der Unions-Bewerber gilt zwar in Mainzer Fachkreisen als ein hochangesehener Experte in Verwaltungsfragen, im Eifelkreis ist er jedoch ein Unbekannter. Und auch vom Habitus her treffen zwei Bewerber aufeinander, die unterschiedlicher kaum sein könnten: Hier der junge, smarte und ambitionierte Politiker aus dem Lager der Freien, dort der erfahrene, leise, aber administrativ mit allen Wassern gewaschene Experte. In besonderem Maße wird es aber darauf ankommen, an welchen Stellen sich die Bewerber inhaltlich von einander abgrenzen und wie überzeugend sie wirken, zumal ihre Kandidatur in eine Zeit fällt, in der die kommunale Selbstverwaltung am Tropf hängt und die allgemeinen Gestaltungsmöglichkeiten mit bescheiden noch vornehm umschrieben sind. m.reuter@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort