Den Spieß umgedreht

Auf den ersten Blick dürfte die Aktion des BDKJ eigentlich keinen Jugendlichen vom Hocker reißen. Schließlich müssen die Teilnehmer ohne Bezahlung arbeiten, und das auch noch unter Zeitdruck. Wie soll sich dafür eine Generation begeistern, die in der Öffentlichkeit durch Ladendiebstähle, Gewalt gegen Mitschüler und frühen Drogenkonsum auffällt?

Eine Generation, die sich immer schwerer mit der Eingliederung in traditionelle Vereinsstrukturen tut und die in der Jugendarbeit Tätigen damit vor neue Herausforderungen stellt? Ganz einfach: Der BDKJ hat den Spieß herum gedreht und fordert die Jugendlichen heraus. Er reagiert auf den Trend zum kurzfristigen, projektbezogenen Engagement. Wer sich heute ehrenamtlich einbringt, will dabei etwas Spannendes erleben und schnell Ergebnisse sehen. Genau diesen Event-Charakter erfüllt die 72-Stunden-Aktion. Griffiger Titel, auffällig giftgrünes Logo, Plakate, T-Shirts und Internet-Auftritt summieren sich zu einer vielversprechenden Kampagne. m.hormes@volksfreund.de

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