Den Worten sollen endlich Taten folgen

Speicher · Seit die Hauptschule in Speicher geschlossen und ihr Abriss beschlossen wurde, ist unklar, wie es mit den dazu gehörenden Sportstätten weitergehen soll. Um deren Erhalt zu sichern, wurde im VG-Rat Speicher bereits Ende 2013 die Einrichtung einer Arbeitsgruppe beschlossen. Getagt hat dieses Gremium bislang aber noch nicht. Das soll sich jetzt ändern.

 Wie wird es in Speicher mit den Sportstätten und dem Gebäude der Realschule weitergehen? Eine Projektgruppe soll sich darüber Gedanken machen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wie wird es in Speicher mit den Sportstätten und dem Gebäude der Realschule weitergehen? Eine Projektgruppe soll sich darüber Gedanken machen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Speicher. Um zu verstehen, worum es geht, muss man im Kalender einige Seiten zurück blättern. Oder aber den alten Kalender aus der Schublade ziehen. Also nicht den von 2015. Und auch nicht den des Jahres davor. Sondern den aus 2013.
Bitburger Außenstelle


In jenem Jahr wurde die St.-Michael-Hauptschule Speicher geschlossen. Eigentümer der Schule samt Turnhalle, Freisportanlage, Aula, Mensa und Lehrschwimmbecken war zum damaligen Zeitpunkt ein Zweckverband, dem neben der VG Speicher auch noch die Verbandsgemeinden Wittlich-Land und Trier-Land angehörten. Aufgrund der Schulschließung war dieser Zweckverband überflüssig, sodass er kurz darauf aufgelöst wurde. Verbunden damit war auch eine mögliche Rückübertragung der Grundstücke an die Stadt Speicher, die jedoch lediglich an dem Hauptschulgebäude interessiert war. Denn Speicher will das Gebäude abreißen, um dort eine neue Kindertagesstätte zu bauen (der TV berichtete). Was die Sportanlagen der Schule betrifft, so war und ist der Stadt sehr daran gelegen, dass diese erhalten bleiben. Weil Speicher sich aber finanziell nicht in der Lage sieht, das zu leisten, hat der VG-Rat im Dezember 2013 beschlossen, dass die Verbandsgemeinde die Sportstätten samt Aula und Mensa übernimmt. Ebenfalls beschlossen wurde damals auf Antrag der SPD die Gründung einer Arbeitsgruppe, die sich Gedanken über die Zukunft der Sportstätten machen sollte. Geplant war, dass sich diese Gruppe nach der Kommunalwahl im Sommer 2014 erstmals zusammensetzt. Doch dazu ist es nie gekommen. Weshalb die SPD-Fraktion nun einen neuen Versuch startet.
Nicht beschlussfähig


So liegt dem Rat knapp drei Jahre später erneut ein Antrag der Sozialdemokraten vor, in dem diese eine Umsetzung des Beschlusses von 2013 fordern. Auch diesmal trifft der Antrag auf Zustimmung. Und nicht nur das. In einem dazu ergänzenden CDU-Antrag, dem sich auch die anderen Fraktionen anschließen, wird angeregt, das Tätigkeitsfeld des seinerzeit als Arbeitsgruppe "Zentrale Sportstätten" beschlossenen Zusammenschlusses zu erweitern. Geschlossen wurde nämlich nicht nur die Hauptschule Speicher, sondern auch die benachbarte Realschule Speicher. Zwar werden dort nach wie vor Schüler unterrichtet, doch gehören diese Schüler inzwischen zur Otto-Hahn-Realschule plus Bitburg. Der Schulstandort Speicher dient lediglich noch als Außenstelle der Bitburger Realschule plus, wobei dort keine Schüler nachrücken. Das heißt: Spätestens ab Sommer 2018 werden in Speicher keine Schüler mehr unterrichtet.
Nicht ausgeschlossen ist, dass es dazu auch schon im Sommer 2017 kommen wird. Was die weitere Verwendung des Gebäudes betrifft, so ist dazu nach Auskunft der Kreisverwaltung noch nichts entschieden. Spätestens in zwei Jahren aber wird dieses Gebäude leer stehen. Weshalb es aus Sicht des Verbandsgemeinderats durchaus sinnvoll ist, sich auch Gedanken über die Zukunft der ehemaligen Realschule zu machen. "Was wir jetzt machen, muss aus einem Guss sein", meint dazu VG-Bürgermeister Manfred Rodens. Einstimmig beschließt der Rat deshalb die Einrichtung einer Projektgruppe, in der die Fraktionen paritätisch vertreten sein sollen. So wie im Hauptausschuss.
Diese Projektgruppe wird aber keine Beschlüsse fassen, sondern lediglich Vorschläge sammeln, über die dann im Rat diskutiert werden soll. Oder wie es CDU-Sprecherin Karin Plein ausdrückt: "Es soll eine lockere Arbeitsgruppe sein mit Platz für Visionen."

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