Der Bruch ist offensichtlich

Monika Fink ist nicht zu beneiden. Nach Jahren der Selbstzerfleischung zwischen Genossen aus dem Norden und Süden des Kreises schien Ruhe eingekehrt zu sein. Genossen aus Prüm und Bitburg verstehen sich inzwischen sogar hervorragend.

Doch ein Teil der Sozialdemokraten hat einen neuen Feind gefunden, gegen den gemeinsam zu Felde gezogen wird: die bisherige Parteiführung. Die hat offensichtlich in den Augen der Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen versagt, zu wenig geleistet und steuert die SPD in die falsche Richtung. Bis auf ein reflexhaftes Beteuern der eigenen Opferrolle und dem Wissen, dass die anderen alles falsch machen, hat diese Gruppe aber bisher wenig Zählbares aufzuweisen. Nach der Show um die Vorsitz-Kandidatur war von den Selbständigen nichts mehr zu sehen, als es um weniger prestigeträchtige Posten ging. Wie Monika Fink angesichts ihres mageren Wahlergebnisses den Bruch in der SPD kitten will, bleibt offen. Sie muss nun mit denen klar kommen, die sich für Sozialdemokraten der Zukunft halten und für die sich ein Wahlerfolg durch "Benchmarking" und "Supervision" des Parteivorstands erreichen lässt. Angesichts dieser Gefechtslage wird sich Fink den Kleinkrieg zwischen Süd- und Nordkreis zurückwünschen. Denn da ging es nur um alte Animositäten und nicht ums Zurschaustellen geistiger Überlegenheit. h.jansen@volksfreund.de

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