Der Bürger soll entscheiden

LASEL. Braucht Lasel ein Dorfgemeinschaftshaus oder nicht? Diese Frage soll demnächst bei einer Bürgerversammlung beantwortet werden. Außerdem ist eine Fragebogen-Aktion geplant.

In Lasel könnte in absehbarer Zeit ein größeres Projekt auf die Tagesordnung kommen. Gesprächsstoff liefert nämlich seit einiger Zeit der Bau eines Dorfgemeinschaftshauses. Ob es dazu tatsächlich Bedarf gibt, ist laut Ortsbürgermeister Helmut Thielen derweil nicht unumstritten. "Ob sich die Mehrheit der Leute ein Dorfgemeinschaftshaus wünscht, wollen wir noch im September bei einer Bürgerversammlung feststellen", sagt Helmut Thielen. Überlegungen in diese Richtung gebe es immerhin bereits seit rund 15 Jahren. Damals sei die Dorfkneipe allerdings nicht in Betrieb gewesen. "Dort läuft es inzwischen gut", weiß der Gemeindechef und befürchtet, dass es diesem Betrieb mit dem Bau eines Gemeindehauses eventuell an den Kragen gehen könnte. Ohnehin überlegt man in Lasel, ob es einen Neubau oder einen Um- oder Anbau am jetzigen Gemeindesaal geben soll. Thielen: "Der Rat glaubt, dass das Interesse für ein Dorfgemeinschaftshaus gar nicht so groß ist." Sicher sei, dass die Gemeinde, die noch eine kleine Rücklage besitze, sich auf 20 Jahre verschulde. Außerdem, so Bürgermeister Thielen: "Damit nehme ich nur einem das Brot weg; und zwar nur, um in der Zeitung zu stehen." Von der Fragebogen-Aktion erhofft sich Helmut Thielen nun endgültigen Aufschluss über die Wünsche der Bürger. Große Aufregung bei der Klärung des Gemeindehausbedarfs erwartet der Gemeindechef indes nicht. Dass die Dorfgemeinschaft funktioniert, lässt sich am hohen Maß der Eigenleistung messen. Derzeit bauen Eltern zum Beispiel einen neuen Zaun am Kindergarten, zu zwei Dritteln ist er schon fertig. Schon beim Bau des Spielplatzes legten sich die Bürger mächtig ins Zeug. Bei der Neugestaltung leisteten sie rund 20 000 Stunden. Stolz ist Helmut Thielen indes auch auf die Vereine. Als alter Fußballer weiß der 46-Jährige besonders das Engagement des Sportvereins zu schätzen. "Wir sind in Lasel sogar in der glücklichen Lage, gleich zwei Rasenplätze zu besitzen", lobt Thielen und betont: "Beim SV Lasel ist das Wir-Gefühl okay, egal in welcher Klasse gespielt wird." Fast jeder Laseler ist in zwei Vereinen

Der älteste Verein des Orts ist übrigens der Kirchenchor, dessen Anfänge bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen. Seine Mitglieder kommen aus Feuerscheid, Nimshuscheid, Wawern und Lasel. Ihr 100-jähriges Bestehen feierte die Freiwillige Feuerwehr Lasel bereits im Jahr 2003. Auch die Wehrleute engagieren sich in vielen Bereichen des dörflichen Lebens. Die Laseler Wehrleute haben nicht nur die Aktion Saubere Landschaft übernommen; sie sind auch bei der Fronleichnamsprozession und beim Martinszug dabei. Neben Sportverein und Feuerwehr sind die Laseler stolz auf die Frauengemeinschaft, den Jugendverein, diverse Kegelclubs, die Gymnastikgruppe und den Seniorentreff. Bürgermeister Thielen: "Man kann sagen, dass fast jeder Laseler zwei oder sogar drei Vereinen angehört und sich bei Festen und sonstigen kulturellen Veranstaltungen aktiv beteiligt." Liebe Leserinnen und Leser: Wie wird Lasel im Jahr 2025 aussehen? Bitte senden Sie uns Ihre Visionen in maximal 30 Zeilen zu 32 Anschlägen mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse bis kommenden Montag, 5. September, per E-Mail an eifel@volksfreund.de oder per Fax an 06551/959539.

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