Der "Drei-Länder-Steig" kommt

Die Eifel zieht an einem Strang: Die Verbandsgemeinden Arzfeld, Prüm, Neuerburg, Irrel, Kyllburg, Speicher, Trier-Land und Bitburg-Land sowie die Stadt Bitburg setzen sich für eine Verbindungs-Route zwischen den beiden Premium-Wanderwegen Eifel- und Ardennensteig ein. Arbeits-Titel der rund 250 Kilometer langen Verbindungs-Route: Drei-Länder-Steig.

Bitburg. Damit die Wanderer auf Eifel- und Ardennensteig nicht am Eifelkreis vorbeilaufen: Nachdem der als Premium-Wanderweg konzipierte Eifelsteig komplett den Eifelkreis Bitburg-Prüm links liegen lässt (der TV berichtete), entsteht unter der Projektleitung des Naturparks Südeifel eine mehr als 250 Kilometer lange Verbindungs-Route in Premium-Qualität mit Anschlüssen an den Eifelsteig (Zemmer und Manderscheid) sowie an den Ardennensteig auf belgischer Seite in Ouren (bei Lützkampen). Zudem geht's von Echternach aus zum Müllerthal-Trail in Luxemburg, weshalb der derzeitige Arbeits-Titel der Verbindungs-Route "Drei-Länder-Steig" lautet. "Das ist ein Alleinstellungs-Merkmal aller Steige in ganz Europa", sagt Bernd Kanzler vom Naturpark Südeifel. Projektträger ist der Kreis Bitburg-Prüm, Projektpartner die beteiligten Kommunen.Die Verbindungs-Route: Grob sieht der "Drei-Länder-Steig" wie ein "H" aus - also zwei eher vertikale Routen (zum einen von Ouren mit einigen Schlenkern nach Echternach und zum anderen von Oberkail/Manderscheid mit Schlenkern nach Zemmer) und eine kleinere horizontale Route in der Mitte, die grob von Wißmannsdorf über Bitburg nach Hüttingen führt. Für eine Karte mit exakten Angaben ist es noch zu früh, denn die Planung befindet sich "im Stadium eines groben Entwurfs", erklärt Kanzler. Bitburg wird - mit seiner privilegierten Lage in der Mitte der "H"-förmigen Verbindung ein wichtiger Start- und Zielort für die Wanderer sein, sagt Frank Schaal, Leiter der Tourist-Info. Die Extra-Touren: Abgehend von der "H"-förmigen Route soll es zudem zehn bis zwölf "Extra-Touren" geben, da "Befragungen ergeben haben, dass Wanderer nicht nur die langen Strecken laufen wollen, sondern vor allem kleine Rundwege schätzen, die sie in ihrem Urlaub als Tages- und Halbtages-Routen angehen können", sagt Kanzler. Die Kosten: So stimmte der Hauptausschuss der Stadt der Übernahme von einem Anteil von 30 000 Euro der geschätzten Gesamt-Kosten von rund 400 000 Euro zu. Da das Projekt mit einem Landes-Zuschuss steht und fällt, beliefen sich die Netto-Kosten für die Stadt auf 9000 Euro. Der Zeitplan: Im Oktober soll ein Förderantrag in Mainz gestellt werden. Bis dahin muss die Grob-Trassierung mit Wander-Parkplätzen, Eifel-Blicken sowie ein Beschilderungs-, Markierungs-, Möblierungs- und Marketing-Konzept stehen. Nach bewilligtem Förder-Antrag dauert es rund drei Jahre, bis der "Steig" eröffnet werden kann. Meinung Aus Fluch wird Segen Anders als in größeren Städten, wo Touristen in Gruppen mit Reise-Führern umherziehen und deshalb gleich ins Auge fallen, wird die Bedeutung dieser Branche auf dem Land leicht unterschätzt - wohl auch, weil sich die Urlauber auf große Flächen verteilen und deshalb als bedeutende Menge selten hervorstechen. Doch Tourismus ist auch in der Eifel längst Wirtschaftsfaktor - mit rund 36 Millionen Euro Jahres-Umsatz im Bitburger Land. So war es mehr als ärgerlich, dass der "Eifelsteig" den Eifelkreis umgeht. Doch mit "Drei-Länder-Steig" ist die Eifel besser bedient: Aus "Eifelsteig"-Fluch wird "Drei-Länder"-Segen, der die Randlage zum markanten Alleinstellungs-Merkmal macht - und dabei nicht nur auf Wanderer-Zulauf der beiden Nachbar-Steige setzen darf, sondern diesen sogar den Rang ablaufen könnte. Denn ein Steig, drei Länder, drei Sprachen, drei Kulturen sowie vielfältige landschaftliche Reize und Sehenswürdigkeiten sind schwer zu überbieten. d.schommer@volksfreund.de

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