Der Eifelpetz lernt wieder lachen

GONDORF. Unter neuer Führung ist der Eifelpark Gondorf im April in die Saison gestartet. Nach drei Monaten ziehen die Betreiber eine positive Zwischenbilanz.

"Machen wir nicht, tun wir nicht, geht nicht" - wenn während der vergangenen Jahre die Mitarbeiter im Eifelpark Gondorf Verbesserungsvorschläge hatten, ließ sie der Betreiber meist abblitzen. Das im Park erwirtschaftete Geld floss in andere, defizitäre Projekte des damaligen Eigentümers, der Schulte-Wrede-Gruppe. Unter neuer Führung soll das anders werden: "Was wir erwirtschaften, investieren wir wieder in den Park", sagt Dieter Klasen, Mit-Geschäftsführer der in Gründung befindlichen Eifelpark GmbH. Zum Jahreswechsel hatte die Auffanggesellschaft des Unternehmensberaters Bernd Capellen den Park übernommen. Nach anfänglichem Zögern entschloss sich dieser, die Anlage in Eigenregie weiter zu betreiben. Sein Maskottchen, den lachenden Teddybären "Eifelpetz", wird der Park behalten. "Das ist unser Sympathieträger", sagt Klasen.Zukunftsplan: Phantasielandschaften

Verbesserungsvorschläge der Mitarbeiter will der Mit-Gesellschafter berücksichtigen. Und eigene Ideen einbringen: So steht im Chef-Büro des Eifelparks ein bunt bemaltes Modell einer Phantasielandschaft. "Hier, das ist das Zuckerland", erklärt Klasen. Bunt bemalte, windschiefe Häuser sollen auf einem etwas abseits gelegenen Areal des Parks entstehen. Gleich daneben ist das "Wolkenland", in Weiß und in Blau gehalten, zwischen den beiden das "Land des Riesen" mit einem zwölf Meter langen, auf dem Boden liegenden Riesen. Doch bevor aus dem Modell auf dem Konferenztisch eine reale Anlage wird, werden noch einige Jahre ins Land ziehen. Das Geld für das Bauvorhaben müssen die Mitarbeiter erst erwirtschaften. Bislang arbeitet der Park erfolgreich: "Wir hatten einen sehr guten Start in den ersten zwei Monaten", berichtet Klasen. Im April und Mai sind mehr Besucher in den Park gekommen als in den Vergleichsmonaten des Vorjahrs. Allerdings ließ nach zwei Monaten die Besucherzahl wieder nach. "Der Juni liegt etwas unter unseren Erwartungen", räumt der Mit-Geschäftsführer ein. Verantwortlich dafür macht er schlechtes Wetter, die Fußball-Europameisterschaft und die Konkurrenz durch die Landesgartenschau Trier. Der erste Schritt zum neuen Erscheinungsbild des Eifelparks ist ein neues Farbkonzept. "Oliv, beige und braun - die Farben hier waren vor 20 Jahren modern", sagt Klasen. Mit "warmen Farben aus der Natur" will er die Besucher ansprechen. Neu gestrichen wurde etwa das Bienenhaus - früher "ein dunkles Loch". Nun präsentiert es sich in gelb - "wie es sich für Bienen gehört". Nicht nur die Farben blätterten, an vielen der Stationen im Park hatte sich seit Jahrzehnten nichts getan. Ausgestopfte Tiere, sortiert in Reih und Glied, präsentierte beispielsweise das Wald- und Vogelmuseum. "Da muss was rein, was piept und quietscht und sich bewegt", sagt Klasen. Nun begrüßen drei Papageien die Besucher. Am Ausgang des Museums warten Sittiche und Finken. Nicht viel verändern will der neue Chef an den Wildgehegen - die drei Braunbären des Parks, die Mufflons, Murmeltiere und der Streichelzoo waren immer schon ein Anziehungspunkt für Besucher. Ein neues Erscheinungsbild sollen die Achterbahn und die Elektro-Kartstrecke bekommen. Mit Hilfe von Kunststoff-Felsen und eines Wasserfalls soll aus der Achterbahn die "Gemurmeltier 8ter Bahn" werden. Durch eine neue Verkleidung soll auf der Kartbahn Rennstrecken-Atmosphäre entstehen. "Der kleine Eifelring" wird die Anlage dann heißen. Mit Renovierung und Umbauten sind die Mitarbeiter des Parks derzeit intensiv beschäftigt - und daran wird sich auch die nächsten Jahre nichts ändern. Zum Schaden der Menschen aus der Umgebung ist das nicht, immerhin 70 von ihnen arbeiten im Park. Und auch die Gemeinde darf sich freuen: Die neue GmbH wird in Gondorf ihren Sitz haben - und dort hin geht auch die Gewerbesteuer, die sie zahlt.

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