Der "Hahn" im bunten Kirmesgefieder

PRÜM. Die Salvator-Kirmes ist zurück – mit kürzerem Programm und deutlich mehr Atmosphäre. Die Verantwortlichen ziehen eine weitgehend erfreuliche und nur leicht regengetrübte Bilanz.

Die Salvator-Kirmes 2005 am Hahnplatz: verregnet, kühl, etwas beengt - und ein voller Erfolg. "Hervorragend", findet Heinz Brandenburg, Vorsitzender des Altenmarktvereins, die Rückkehr der Buden und Fahrgeschäfte in die Innenstadt. "Das haben wir uns immer wieder gewünscht, es hat nur an der Starrköpfigkeit der Politik gelegen, dass das nicht vorher passiert ist." Kirmesmontag kurz nach 14 Uhr, am Bierstand der Prümer Festwirte: "Man sieht ja, dass es geht", sagt Besucher Michel Niesen angesichts des gut gefüllten Hahnplatzes. "Es hat zwar alles ein bisschen unter dem Wetter gelitten, das ist klar", ergänzt er - aber dafür könne man nun wirklich niemanden verantwortlich machen. Soll die Kirmes also bleiben - oder wieder zurück in die "Unterstadt"? "Um Gottes Willen", sagt Brandenburg. "Das wäre ein schrecklicher Rückfall", glaubt er."Deutlich besser als auf dem Ausstellungsgelände"

Bei den Schaustellern sieht es ganz ähnlich aus: "Ich komme seit 39 Jahren nach Prüm", erzählt Karussell-Betreiber Toni Schmitt aus Bausendorf. "Es ist zwar noch nicht wieder so gut wie zu D-Mark-Zeiten. Aber deutlich besser als auf dem Ausstellungsgelände." Auch die anderen Schausteller seien zufrieden, berichtet Schmitt: "Und dabei haben wir ein paar Mal richtig Regen gehabt." Zwar sei noch nicht alles perfekt, aber daran könne man arbeiten. Schmitt verweist auf den etwas eng bemessenen Durchgang von der Karussell-Ecke zu den anderen Fahrgeschäften und den Buden. "Aber das kläre ich mit der Bürgermeisterin. Wenn man an den Platzverhältnissen noch etwas tut, dann wird es noch besser - und wieder eine richtige Kirmes." "Jeder, der kommt, ist froh, dass die Kirmes wieder in der Stadt ist", sagt auch Werner Arens, neben Markus Pint und Johannes Orthen einer der drei deutlich zufriedeneren Festwirte. "Für das Wetter kann man ja nichts." Trotzdem habe zum Beispiel am Samstag "ein gutes Stück mehr" Betrieb geherrscht als in den elf trostlosen Vorjahren. "Und durch die Verpflichtung der ,Vampire‘ bei freiem Eintritt hatten wir auch am Sonntag großen Zuspruch. Trotz Kälte waren die Leute happy." Mit der regional bekannten Rockband - der TV berichtete - haben die Wirte einen guten Griff getan: Um 20.30 Uhr begann das Konzert auf großer Bühne am Schulhof des Regino-Gymnasiums vor geschätzt 800 Zuhörern. Dankbar, froh, begeistert

Exakt eine Stunde später fing es kräftig an zu regnen. Aber die Flattermänner und -Frauen erwiesen sich als wetterfest: Eisern spielten sie durch - bis etwa 0.15 Uhr. "Nur positiv, gar keine Frage" sieht auch Anlieger Ernst Mereien die Rückkehr der Kirmes - obwohl er für seine Restaurant-Gäste in der "Alten Abtei" tagelang keine Parkplätze zur Verfügung stellen konnte. "Ich bin allen Beteiligten dankbar, dass das geklappt hat", sagt Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy. "Was mich begeistert ist, dass letztlich doch so viele wirklich mitgezogen haben - die Schausteller, die Anlieger, der Bauhof und die Geschäftswelt." Auch Weinandy denkt über Verbesserungen nach: zum Beispiel bei der Verkehrsführung oder bei der Anordnung der Buden und Geschäfte. Ansonsten aber freut sie sich vor allem darüber, dass alle Beteiligten "das richtig gerne gemacht haben". Fazit von Schausteller Toni Schmitt: "Die Leute sind wieder froh. Es mag vielleicht ein paar geben, die meckern. Aber die meisten sind glücklich, dass wir wieder hier sind." Montagabend gegen 22.30 Uhr: Der "Hahn" ist rappelvoll. Die Fahrgeschäfte laufen prächtig, an Bier- und Essensständen kommt man kaum durch. Das Schlussfeuerwerk beginnt. Liebe Leserinnen und Leser? Was denken Sie über die Prümer Kirmes am neuen Standort? Haben Sie Verbesserungsvorschläge? Schreiben Sie uns in aller Kürze (30 Zeilen à 30 Anschläge) an eifel-echo@volksfreund.de. Name und Anschrift nicht vergessen!

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