Der Haufen kommt weg: Sperrung der Zufahrt zum Neubaugebiet in Masholder soll im Frühjahr verschwinden

Masholder · Seit mehr als drei Jahren ist die provisorische Zufahrt zum Masholderer Neubaugebiet "In der Persch" gesperrt. Grund ist der Streit zwischen der Stadt und dem Erschließungsträger um die Frage, wer für den verkehrsgerechten Umbau des Anschlusses zuständig ist. Nun hat die Stadt gemeinsam mit dem Landesbetrieb Mobilität eine Lösung gefunden.

 Schaufeleinsatz statt Spatenstich: Bauamtsleiter Berthold Steffes (links) und Ortsvorsteher Thomas Kröffges sind froh, dass die Zufahrt zum Masholderer Neubaugebiet In der Persch bald wieder genutzt werden kann. TV-Foto: Uwe Hentschel

Schaufeleinsatz statt Spatenstich: Bauamtsleiter Berthold Steffes (links) und Ortsvorsteher Thomas Kröffges sind froh, dass die Zufahrt zum Masholderer Neubaugebiet In der Persch bald wieder genutzt werden kann. TV-Foto: Uwe Hentschel

Foto: Uwe Hentschel (uhe) ("TV-Upload Hentschel"

Masholder. Besonders groß ist der aufgeschüttete Erdhügel nicht. Er ist aber groß genug, um Thomas Kröffges regelmäßig in Erklärungsnot zu bringen. Denn viele Menschen in Masholder haben wenig Verständnis für diesen Haufen Erde, der dort vor drei Jahren abgeladen wurde. Und das bekommt Ortsvorsteher Kröffges auch immer wieder zu hören.

Der Erdhaufen des Anstoßes liegt in der nördlichen Zufahrt zum Masholderer Neubaugebiet In der Persch. Diese Zufahrt stößt unmittelbar auf die B 257-Abfahrt nach Masholder, weshalb der zuständige Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein die Genehmigung dieser Zufahrt an zwei Auflagen geknüpft hatte. Die erste Bedingung war und ist die, dass parallel zur Bundesstraßenabfahrt eine eigene Abbiegespur ins Neubaugebiet geschaffen werden muss.

Die zweite Auflage beinhaltet die Errichtung eines kleinen Kreisverkehrs am Kreuzungsbereich von Brückenstraße und Am Bittgenbach. Dieser Kreisel wäre dann nur wenige Meter von der Zufahrt entfernt und aus Gründen der Verkehrssicherheit gleichzeitig Pflicht für alle Verkehrsteilnehmer, die das Neubaugebiet verlassen wollen. Bislang jedoch wurden diese Bedingungen nicht erfüllt. Was schlichtweg daran liegt, dass es unterschiedliche Auffassungen über die Zuständigkeit gibt.

Laut des städtebaulichen Vertrags zwischen der Stadt Bitburg und dem für das Neubaugebiet zuständigen Erschließungsträger Schuh GbR wäre Letzterer für die Umsetzung zuständig. Der jedoch fühlt sich nicht an den Vertrag gebunden - was die Richter des Oberverwaltungsgerichts Koblenz ähnlich sehen. So hat das Gericht bereits vor zwei Jahren entschieden, dass es formal falsch gewesen sei, die Zufahrt inklusive Kreisel überhaupt in den Vertrag aufzunehmen. Der Erschließungsträger war damit aus der Verantwortung.

Vor Ort geändert hat das allerdings nichts. Denn die Stadt ließ nach Verkündung des Urteils wissen, dass ihr für diese nicht eingeplante Maßnahme nicht nur die Bereitschaft, sondern auch das Geld fehle (der TV berichtete). Zwei Jahre nach dem Gerichtsurteil kommt nun schließlich doch Bewegung in den Haufen. "Nachdem klar war, dass die Stadt mit dem Erschließungsvertrag keine Handhabe hat, haben wir im Ortsbeirat beschlossen, 80 000 Euro aus unserem Stadtteil-Budget zur Verfügung zu stellen", sagt Kröffges. Darüber haben dann auch die städtischen Gremien beraten.80 000 Euro reichen nicht


"Der Bauausschuss hätte die Prioritäten auch anders setzen können", meint dazu Bauamtsleiter Berthold Steffes.
Doch habe sowohl der Ausschuss als auch der Stadtrat einer Verwendung des Budgets für dieses Vorhaben zugestimmt. Mit den 80 000 Euro allein ist es jedoch nicht getan.
Denn der Umbau der Zufahrt samt Einfädelungsspur und Kreisel ist mit rund 200 000 Euro veranschlagt. Weshalb es der Stadt sehr gelegen kommt, dass sich unerwarteterweise auch noch der LBM an der Maßnahme beteiligt. Bei der Überprüfung der Planung habe der Landesbetrieb festgestellt, dass es bei der B 257-Ausfädelungsspur nach Masholder durchaus Optimierungsbedarf gebe, erklärt Steffes. Und da diese Abfahrt Teil des LBM-Konzepts zur Verbesserung der Anschlüsse zwischen Bitburg und Echternach sei, habe die Gerolsteiner Behörde beschlossen, sich an der Umsetzung des Projekts zu beteiligen. Die Gesamtkosten sollen dann Stadt und LBM zu gleichen Teilen tragen.

Im kommenden Frühjahr soll mit dem Vorhaben begonnen werden, das laut Steffes voraussichtlich eine Bauzeit von acht bis zehn Wochen haben wird. Der dabei vorgesehene Kreisel soll allerdings keine große Anlage werden, sondern lediglich "eine verkehrspolizeiliche Anordnung", vergleichbar mit dem Kreisel beim Bitburger Krankenhaus.
Thomas Kröffges ist froh, dass nun endlich etwas unternommen wird. Und viele andere Bürger in Masholder sind es ebenfalls. Derzeit ist das Neubaugebiet mit seinen mehr als 40 Grundstücken nämlich nur über die Zufahrt in der Brückenstraße erreichbar, weshalb der gesamte Verkehr ins neue Wohngebiet und damit auch der Baustellenverkehr durch den Ort geschleust wird.

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