Der Jugendraum am Rande der Stadt

KYLLBURG. Mitte April soll der Jugendraum in Kyllburg endlich öffnen. Doch obwohl sich die Jugendlichen seit vielen Jahren einen Ort wünschen, an dem sie sich ungestört fühlen können, sind sie mit dieser Lösung nicht glücklich.

 Treffpunkt vieler Jugendlicher in Kyllburg: die "Gummi-Ecke" am früheren Kurhotel "Eifeler Hof".TV-Foto: Denise Juchem

Treffpunkt vieler Jugendlicher in Kyllburg: die "Gummi-Ecke" am früheren Kurhotel "Eifeler Hof".TV-Foto: Denise Juchem

Die Hausordnung steht. Der Termin für die Eröffnung des Kyllburger Jugendraums noch nicht ganz. Stadtbürgermeister Winfried Müller geht aber davon aus, dass es Mitte April soweit sein wird. "Bevor es dort losgeht, machen wir einen Tag der offenen Tür. Damit sich die Eltern das auch mal anschauen können", sagt Müller. Viele Eltern sind froh darüber, dass der seit vielen Jahren versprochene Jugendraum endlich Realität wird. Nur mit einem haben sie ein Problem: mit der Lage. Der Jugendraum liegt beim Tennisplatz, ganz in der Nähe des Campingplatzes. Kurz gesagt: abseits der Stadt. Nicht ganz ungefährlich in der dunklen Jahreszeit. Denn die Jugendlichen müssen entweder am Wald entlang oder über den Campingplatz gehen, um zum Jugendraum zu kommen. Allein bei dem Gedanken, dass die Tochter im Dunkeln diesen Weg geht, dürfte bei so mancher Mutter Angstzustände auslösen. Den Zeitpunkt der Eröffnung findet Dechant Klaus Bender, der sich um die Jugendlichen kümmert, schlecht gewählt: "Im Frühjahr ist das Problem erledigt. Dann sind die Jugendlichen mehr draußen. Dafür wird es im Herbst dann eine Neuauflage geben." Die Randlage ist für die Jugendlichen nicht das Hauptproblem, das sie mit dem Jugendraum haben. "Zentraler wäre schon besser, aber dann beschweren sich die Leute gleich wieder", gibt der 15-jährige Daniel Krieger zu bedenken. Und damit haben er und seine Freunde bereits reichlich Erfahrung. Nachmittags und abends verbringen sie ihre Zeit an der so genannten "Gummi-Ecke", der Ecke des früheren Kurhotels "Eifeler Hof". Dass sie immer, sobald in diesem Bereich etwas passiert, für die Schuldigen gehalten werden, nervt die Jugendlichen. Auch wenn sie, wie sie selbst sagen, "ihre Gummi-Ecke" lieben, könnten sie sich mit einem Jugendraum durchaus anfreunden. Vor allem im Winter, wenn es ihnen selbst an der "Gummi-Ecke" zu ungemütlich wird. "Der Raum, den es jetzt bald gibt, der ist nicht nur weit abseits, der ist vor allem auch zu klein", erklärt die 15-jährige Natalie Blasius. Den "Eifeler Hof" schlägt René Brauers (15) als "idealen Jugendraum" vor, echte Alternativ-Vorschläge haben die Kyllburger Jugendlichen jedoch nicht. Stadtbürgermeister Müller sind die Probleme, die vor allem die Lage des neuen Jugendraums mit sich bringen, bewusst: "Ich halte die Augen offen, wenn sich in der Stadt eine Möglichkeit ergibt - vor allem für den Winter."

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