Der Kombi-Lohn muss sich lohnen

BITBURG. (har) Mehr als 500 Gäste kamen zum Neujahrsempfang der CDU nach Bitburg, um Peter Müller zu sehen und zu hören. Saarlands Ministerpräsident sprach zu bundespolitischen Themen, die er mit Betrachtungen über sein Heimatland würzte.

Optimismus verbreiten, komplexe Themen ansprechen und die Zuhörer gleichzeitig unterhalten. Diese drei Ziele wollte Saarlands Ministerpräsident Peter Müller beim Neujahrsempfang der CDU Bitburg-Prüm erreichen. Der Applaus der wohl mehr als 500 Gäste des Empfangs im Bitburger Eifelbräu war ihm dafür sicher. CDU-Kreisvorsitzender Michael Billen hatte zuvor die Gäste begrüßt. "Wir brauchen Zuversicht und Optimismus", sagte Müller. Er sagte im Rückblick auf die Bundestagswahl, dass beide großen Volksparteien nicht gewonnen hätten und die große Koalition keine Liebesheirat sei. "Sie ist aber eine Möglichkeit und Chance, wichtige Themen anzugehen." Müller für Kombi-Lohn und Studien-Gebühren

Das auf Deutschland zukommende Hauptproblem skizzierte er mit den Worten, dass "wir nicht zu viele Alte haben, sondern zu wenig Junge". Er machte zudem klar, dass Arbeitsplätze nicht in den Großbetrieben entstünden, sondern durch mittelständische Betriebe. Managern einiger Großfirmen schrieb er ins Stammbuch, "nicht zu vergessen, was soziale Marktwirtschaft ist." Müller: "Wer anderen viel abverlangt, muss selber mit gutem Beispiel vorangehen." Dies werde all zu oft vergessen. Immer wieder beschäftigte sich der Ministerpräsident mit dem herzlichen Verhältnis von Saarländern und Rheinland-Pfälzern. Scherzhaft erteilte er einer Länderfusion eine Absage. "Das Saarland hat acht Milliarden Euro Schulen, Rheinland-Pfalz 24 Milliarden. Wenn wir nun Rheinland-Pfalz übernehmen, vervielfachen sich unsere Schulden. Das können wir nicht machen", sagte Müller, der während seiner Rede seinen Amtskollegen Kurt Beck (SPD) und dessen Regierung weder angriff noch überhaupt erwähnte. Müller machte in seinen Ausführungen deutlich, dass die so genannten Kombi-Löhne aus Arbeitslohn und Transferleistung ein Ziel sein müssten. Grundsätzlich gelte, dass "sich Arbeit lohnen muss", sagte Müller. Es gehe nicht an, dass es - ein wenig Schwarzarbeit eingerechnet - attraktiver sei, nicht zu arbeiten, als einen Job zu haben. Ebenfalls eine Lanze brach er für nachgelagerte Studiengebühren. Bisher sei es so, dass angehende Akademiker kostenlos studieren könnten, während angehende Meister bis zu 14 000 Euro Prüfungsgebühren zahlen müssten. Im Saarland seien deshalb Gebühren für Langzeit-Studenten eingeführt worden, deren Erträge angehenden Handwerksmeistern zu Gute kommen.

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