Der Name verpflichtet

BITBURG. (het) Er spielt den Panther Baghira im "Dschungelbuch", Egeus und Nikolaus Hintern im "Sommernachtstraum" und stand im vergangenen Jahr im Avionics-Bunker als Winnie in Becketts "Glückliche Tage" auf der Bühne: der Schauspieler und Therapeut Lucius Woytt.

Sein Name verpflichtet geradezu zu einer Künstlerkarriere: Lucius Woytt, der mit diesem Namen aufgewachsen ist und ihn sich nicht als Künstlernamen zugelegt hat, ist als Schauspieler in Bitburg kein Unbekannter. Im vergangenen Jahr gab er sein Bitburger Debüt in der Frauenrolle der "Winnie" in Samuel Becketts Stück "Glückliche Tage" im Avionics-Bunker unter der Regie von Otto Junggeburth. Derzeit spielt er im Ensemble des "theaters sesam" den schwarzen Panther Baghira im "Dschungelbuch" und schlüpft im "Sommernachtstraum" in die Rollen des Atheners Egeus und des Steuerinspektors Nikolaus Hintern, der wiederum im Laientheater den Pyramus gibt. Als Sohn eines Dramaturgen und Schauspielers in Konstanz geboren, hat Lucius Woytt schon als Zehnjähriger beim Kinderfunk Erfahrungen mit Auftritten vor Publikum gesammelt. "Das haben wir damals aber nicht als etwas Besonderes empfunden. Es hat einfach Spaß gemacht", sagt der in Köln lebende Schauspieler und Psychotherapeut. Beide Berufe begeistern den 54-Jährigen, der ständig Schauspiel-Termine mit denen als Therapeut abwägen muss. "Beide Beschäftigungsbereiche ergänzen einander", sagt Woytt. "Psychologen haben oft Probleme, mit den Menschen mitzuschwingen. Da habe ich durch meine Arbeit als Schauspieler Vorteile", sagt Woytt, der außerdem einen Tag in der Woche Schauspiel in Bochum unterrichtet. Am Schauspiel fasziniert ihn vor allem, "dass man Bereiche erfährt, die einem sonst nicht möglich sind". Beispielsweise in der Rolle des Jimmy in "Blick zurück im Zorn", in der er die Lust, böse zu sein ohne jede Reue, erfahren hat.Es gibt nur noch Schönwetterkarten

Auch die Zusammenarbeit mit dem Ensemble des "theater sesam" genießt Woytt. Und den Kontakt mit dem Bitburger Publikum. "Hier in der Stadt sind wir sehr viel Engagement begegnet", sagt Woytt. "Das macht Hoffnung, dass das Theater einen Sinn macht, der über Unterhaltung hinausreicht." Deshalb kann er sich weitere Gastspiele in der Bierstadt gut vorstellen. Zumal er die Zusammenarbeit mit Otto Junggeburth als Regisseur sehr schätzt. Die letzten Vorstellungen des "Dschungelbuchs" sind am Samstag um 15 Uhr und am Sonntag um 16 Uhr im Garten des Bitburger Hauses Beda. Es gibt nur noch Schönwetterkarten eine Stunde vor Vorstellungsbeginn an der Tageskasse. "Ein Sommernachtstraum" wird zum letzten Mal am Samstag um 20.30 Uhr aufgeführt. Wenn es zu heiß ist, zieht die Vorführung in den Bühnensaal des Hauses Beda um. Informationen: Telefonnummer. 06561/6001-220 und -225.

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