Der Riese und das Handwerk

Anlässlich der Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaften "Mehr" im Biersdorfer Dorint-Hotel hat Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der RWE Rhein-Ruhr, über die derzeitigen Entwicklungen auf dem Strommarkt referiert. Das RWE gilt für die Handwerkerschaften als verlässlicher Partner - was nicht nur auf Zustimmung trifft.

 Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der RWE Rhein-Ruhr AG, berichtet über das Spannungsfeld zwischen Politik und Energieerzeugung. TV-Foto: Uwe Hentschel

Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der RWE Rhein-Ruhr AG, berichtet über das Spannungsfeld zwischen Politik und Energieerzeugung. TV-Foto: Uwe Hentschel

Biersdorf. "Energiewirtschaft ist kein einfaches Feld", sagt Achim Südmeier. Und auf der Beliebtheitsskala stünden die Energielieferanten mittlerweile hinter dem Finanzamt. Südmeier muss es wissen. Denn der Mann, der auf Einladung der Kreishandwerkerschaften "Mehr" (Mosel-Eifel-Hunsrück-Region) über den Komplex aus Politik und Strommarkt referiert, ist Vertriebsvorstand bei der RWE Rhein-Ruhr. Und als solcher liefert er direkt zu Beginn "ein ganz klares Bekenntnis zur Kernenergie". Ohne Atomkraft und Kohle sei langfristig mit einer Versorgungslücke zu rechen, sagt Südmeier, und er vermisse derzeit ein politisches Signal, wie diese Lücke geschlossen werden soll.

Allerdings setze auch das RWE immer stärker auf alternative Stromerzeugung und hier vor allem auf Windkraft. "Wir haben am Anfang das Thema Windenergie sehr skeptisch gesehen", räumt Südmeier ein, doch mittlerweile habe sich gezeigt, dass sich mit Wind sowohl Energie als auch Gewinn erzeugen lasse. Schließlich sei das RWE nicht nur Stromlieferant, sondern natürlich auch ein gewinnorientiertes Unternehmen.

Fünf Milliarden Euro Jahresgewinn



Und dass der Konzern dabei sehr erfolgreich ist, wird im Vortrag zwar nicht immer deutlich, ergibt sich aber aus der Antwort auf die Frage, die der CDU-Landtagsabgeordnete Michael Billen an Südmeier richtet.

Wie hoch denn der RWE-Jahresgewinn sei, möchte Billen wissen, worauf der Vertriebsvorstand zunächst abschweift, dann aber doch konkret wird: "Fünf Milliarden Euro", sagt er, jedoch sei dies das betriebliche Ergebnis und nicht der Reingewinn.

Einen Teil dieses Gewinns steuert auch das Handwerk der Region bei, denn die Kreishandwerkerschaften und das RWE kooperieren in vielen Bereichen. So gebe es neben gemeinsamen Energiespar-Aktionen auch ein Rahmenabkommen zwischen RWE und Handwerk über gesonderte Stromkonditionen für derzeit insgesamt 3000 Betriebe, erklärt "Mehr"-Geschäftsführer Dirk Kleis. Und bislang sei der Energiekonzern ein äußerst verlässlicher Partner gewesen, fügt er hinzu.

Die Verlässlichkeit stellt auch die grüne Bundestagsabgeordnete Ulrike Höfken keineswegs in Frage, wohl aber die Kooperation an sich. "Ich habe mit Befremden gesehen, wie sehr sich die Kreishandwerkerschaft an das RWE bindet", sagt Höfken. "Das RWE ist doch kein mittelständisches Unternehmen."

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