"Der Schüler hat sich verbessert"

JÜNKERATH. Baden und Boot fahren erlaubt: Die Keimbelastung im Kronenburger See ist zurück gegangen. Der Verbandsgemeinderat Obere Kyll beschloss am Donnerstag weitere Maßnahmen zur Sicherung der Wasserqualität.

 Statt Bakterien keimt hier wieder Hoffnung: Der Bootssteg am Kronenburger See frühmorgens. Mehrfach standen die Betreiber-Kommunen kurz davor, ein Badeverbot auszusprechen.Foto: Fritz-Peter Linden

Statt Bakterien keimt hier wieder Hoffnung: Der Bootssteg am Kronenburger See frühmorgens. Mehrfach standen die Betreiber-Kommunen kurz davor, ein Badeverbot auszusprechen.Foto: Fritz-Peter Linden

Gemeinsam mit ihrer Nachbargemeinde Dahlem (Nordrhein-Westfalen) betreibt die Verbandsgemeinde (VG) Obere Kyll den Kronenburger See. Der dient zwar vornehmlich als Rückhaltebecken bei Überschwemmungsgefahr, ist aber zugleich ein beliebter Treffpunkt für Schwimmer, Segler und sonstige Wassersportler."Wir sind auf einem guten Weg"

In den vergangenen Jahren jedoch ist die Keim- und Nährstoffbelastung so sehr angestiegen, dass die Kommunen mehrfach kurz davor standen, ein Badeverbot auszusprechen (der TV berichtete). "Und sie können sich vorstellen, was das für eine Werbung bedeutet hätte", sagte Bürgermeister Werner Arenz bei der VG-Ratssitzung am Donnerstag. "Für den Tourismus wäre das tödlich gewesen."Also gründeten die Kommunen gemeinsam mit weiteren Behörden in beiden Bundesländern sowie einem Fachbüro aus Aachen eine Arbeitsgruppe zur Rettung der Wasserqualität. Erstes Resultat: Die Bäche, die Richtung See fließen, müssen von Belastungen rein gehalten werden, insbesondere von Bakterien, die aus Tierkot und Gülle stammen. Aus diesem Grund wurden etliche vorschriftswidrige Viehtränken an den Bächen gesperrt und abgezäunt. Außerdem dürfen die Landwirte ihre Gülle nicht mehr in Nähe der Uferstreifen abladen.Die jüngsten Messungen, vorgenommen vom Dauner Hygiene-Inspektor Wilfried Borsch, ergaben eine deutliche Besserung der Werte. Arenz: "Wir sind auf einem guten Weg. Der Schüler hat sich verbessert." Die Wasserqualität sei von "unzureichend" im Jahr 2001 auf immerhin "akzeptabel" angestiegen.Dennoch werden bei starken Regenfällen weiterhin Schmutz und Bakterien in den See geschwemmt. Daher sollen zusätzliche Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung der Qualität beitragen: Ein Filterbecken in der Nähe von Hallschlag ist geplant, außerdem soll die anfällige Kläranlage Ormont geschlossen werden. Das dortige Schmutzwasser wird dann über das Leitungssystem der übrigen See-Gemeinden abgeführt. Weiterer Bericht folgt.

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