Der Vergangenheit auf der Spur

Gerolstein-Bewingen · Das Landesmuseum lüftet die Geheimnisse des Eisenerzabbaus an der Kyll.

 Mitarbeiter des Landesmuseums Trier haben die Eisenerzmutungen vermessen. Foto: privat

Mitarbeiter des Landesmuseums Trier haben die Eisenerzmutungen vermessen. Foto: privat

Foto: (e_kultur

Gerolstein-Bewingen (red) Mitarbeiter des Landesmuseums Trier haben damit begonnen, Zeugnisse des Eisenerzabbaus am Kylltalradweg zu vermessen und zu kartieren. Damit wird der Eisenerzabbau in der Region wieder zu Tage und ins Gedächtnis der Menschen gebracht.
Die alte Mutung ( an der Erdoberfläche festgelegte Flächen im Sinne eines Grundstückes, innerhalb dessen Grenzen alles abgebaut werden durfte, was dort angetroffen wurde) am Kylltalradweg soll im nächsten Jahr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Der Eisenerzabbau wurde 1847 zum ersten Mal erwähnt und ging bis in die 20er Jahre des letzten Jahrtausends zrück. Dabei war nicht die Menge des Eisenerzes von Bedeutung, es war die besondere Qualität, die den Abbau des Bewinger Eisens rechtfertigte. Nach Vermessung der ersten Mutung ging es hoch in die Bewinger Stollen, in den sich die Bewinger Bürger im Zweiten Weltkrieg vor dem Bombenhagel der Alliierten zurückgezogen hatten. Dort suchten sie zusammen mit den damals vor Ort stationierten deutschen Truppen Schutz, so dass manchmal mehr als 150 Personen in den Stollen zusammenkamen. Das Stollensystem war so umfangreich, dass Kinder, die den Stollen erkundeten, schon mal gesucht werden mussten. Nach einigen Bombentreffern sind die Eingänge größtenteils verschüttet worden und die Stollen nicht mehr sicher. Das Betreten ist deshalb untersagt. Durch die Arbeit des Landesmuseum hat sich gezeigt, welch großes Stollensystem sich in Bewingen befindet, das vermutlich aus dem Dreißigjährigen Krieg stammt.

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