Der neue ist der alte

BITBURG. (har) Ohne großes Brimborium, aber mit zwei beachtenswerten Reden, ging die Wiederernennung von Joachim Streit als Bürgermeister der Stadt Bitburg über die Bühne.

Die Gemeindeordnung sieht nur vor, dass eine Urkunde überreicht wird, wenn ein Bürgermeister eine weitere Amtszeit beginnt. Doch so einfach wollten es die Bitburger dann doch nicht vonstatten gehen lassen. Nicht nur der Rückblick auf das Erreichte stand beim alten und neuen Bürgermeister Joachim Streit im Mittelpunkt seiner Rede. Er skizzierte ein Bild Bitburgs, dass sich anhand von Trends festmachen lässt. Neben der von Bitburg initiierten Reform des Haushaltsrechts hin zu einem Produkthaushalt sagte Streit ein weiteres Wachsen der Gewerbegebiete voraus. Die Globalisierung mache vor Bitburg nicht halt.Stadtwerke sollen zur Anstalt werden

Im Gegenzug werde die Regionalisierung wichtiger. "Sie erkennen es amTrierischen Volksfreund , der auf seiner ersten Seite den Aufmacher regelmäßig aus der Region nimmt", sagte Streit. Die beste Art der Identitätsstiftung sei die Rückbesinnung auf die Qualität der Eifel und ihrer Produkte. In diesem Zusammenhang sprach sich Streit für die Stadthalle nebst Bit-Erlebniswelt aus. Bis zu 100 000 Besucher pro Jahr seien möglich. "Das bringt die Innenstadt weiter", sagte der Bürgermeister. Als Problem bezeichnete er die Kinderlosigkeit. Die Stadt spare trotz prekärer Haushaltslage nicht bei Kindertagesstätten, Schulen und Vereinen. Letztendlich bliebe aber nur der Appell: "Gehet hin und mehret euch." Zukunftstrend Nummer fünf sei die Zuwanderung. Er prognostizierte, dass die Stadt ohne Zuwanderung nicht auskommt. Gleichzeitig komme auf Bitburg das Problem der Überalterung zu. Die Vision von "Bitburg - die junge Stadt" sei der Versuch, dieser Gefahr zu begegnen. Dem Trend zur Schnelllebigkeit soll laut Streit durch Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft begegnet werden. Damit einhergehend sei der Wille zu Reformen. "Mein Reform-Wille ist noch nicht gebrochen", sagte Streit. Kurzfristig wolle er die Organisationseinheit der Verwaltung optimieren. Zudem habe Stadtwerke-Chef Manfred Bohr den Prüfauftrag erhalten, ob die Werke in eine städtische Anstalt des öffentlichen Rechts umgewandelt werden können. Außerdem setzt Streit auf den Zusammenschluss mit der Verbandsgemeinde Bitburg-Land. Peter Kockelmann, Erster Beigeordneter der Stadt, nutzte die Zeremonie, um in die Historie zu blicken. So sei Streit der erste Bürgermeister seit Albert Neß im Jahr 1914, der eine zweite Amtsperiode antrete. Zudem sei Streit der Bürgermeister, der nach Hubert Priem die längste Amtszeit vorweisen könne. Ehrenbürger Priem wirkte von 1860 bis 1880, Streit beginnt am 1. Februar sein neuntes Dienstjahr. Kockelmann blickte auch auf die vergangenen Jahre zurück, in der Bürgermeister, Beigeordnete, Stadtrat und Verwaltung viel bewegt hätten. Der Beigeordnete berichtete von einem Bau-Boom, "wie wir ihn seit den Aufbaujahren nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebten". Dabei habe Streit mit dem nötigen Fingerspitzengefühl viele Dinge auf den Weg gebracht. Ausführlicher Bericht zum Haushalt auf SEITE 13

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