Der rote Exot

SPEICHER/PHILIPPSHEIM. (cus) Im christlich-liberal geprägten Speicherer Land sticht die Ortsgemeinde Philippsheim als Hochburg der SPD ins Auge.

Des Gesamtergebnis der Verbandsgemeinde Speicher bei der Bundestagswahl liegt im Bundestrend: Verluste für CDU und SPD, Gewinne für FDP und Linke. Doch die Ortsgemeinde Philippsheim stellt diesen Trend auf den Kopf. Die SPD steigerte sich bei den Zweitstimmen auf 51,8 Prozent, bei den Erststimmen gar auf 63,2 Prozent. Die CDU stürzte bei den Zweitstimmen auf 21,4 Prozent ab. Auffällig auch die starken Verluste für die Grünen.

Grüne in Spangdahlem ohne Chance

"Philippsheim ist mit 200 Jahren relativ jung", sagt Ortsbürgermeister Klaus Aubart (parteilos) im Gespräch mit dem TV. "Unser Dorf ist weniger landwirtschaftlich geprägt, sondern mehr durch Arbeiter und Angestellte, die zu einer sozialeren Politik neigen." Bei der Mehrheitswahl zum Gemeinderat 2004 bekam Aubart die meisten Stimmen. Anschließend bestätigte ihn der Rat im Amt als Ortsbürgermeister.
Die bei der Bundestagswahl 2005 etwas niedrigere Wahlbeteiligung (79 statt 94 Prozent im Jahr 2002 ) führt Aubart vor allem auf Urlauber zurück, die die Möglichkeit einer Briefwahl versäumt hatten. Insgesamt wohnen in Philippsheim 94 Wahlberechtigte.

Verluste musste die SPD vor allem in Auw an der Kyll hinnehmen (von 36 auf 26,3 Prozent). Dort legten Grüne und FDP kräftig zu. Die CDU behält ihre Hochburg in Spangdahlem. Dort bekam die grüne Direktkandidatin Ulrike Höfken trotz (oder wegen) des umstrittenen Flughafens gerade mal 0,5 Prozent der Stimmen.

Die FDP-Direktkandidatin Sigrid Thiel schaffte ihr bestes Ergebnis in ihrer Heimatgemeinde Speicher mit 15,6 Prozent. Erstaunlicherweise lag ihr Ergebnis jedoch in sechs der neun Ortsgemeinden unter dem jeweiligen Wert aus dem Jahr 2002. Damit deutet sich ein Kontrast zwischen zentralem Ort und Umland an. Hochburg der Linken ist Hosten mit 9,3 Prozent Zweitstimmen. Dafür verlor die SPD deutlich.

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