Der zweifache Fritz

LÜNEBACH. Der Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma hat am Freitag im Eifel-Zoo Lünebach den Jungtiger "Fritz" getauft - und es hat fast gar nicht weh getan.

Tigertaufe im Eifel-Zoo, und das politische Großwild hat tatsächlich ein bisschen Muffe vor dem vier Monate alten Täufling: "Ich setz' mich da nicht rein!" wehrt Fritz Schramma beim Anblick des Käfigs und seines halbwüchsigen Insassen. Keine Sorge, meint Hans Walpott, Zoobesitzer, Bekleidungsfabrikant in der Domstadt und Duzfreund ihres Oberhaupts: "Wenn hier so viele Leute sind, dann weiß der gar nicht, wen er anfallen soll." Und wenn doch - "das bisschen Blut wirst du schon vertragen können." Dann schreiten sie zur Tat: Walpott schließt die Tür auf und marschiert voran, Schramma stiefelt tapfer hinterher. Und siehe da: Nach kurzem Beschnuppern haben sich die beiden Fritzemänner angefreundet - der Pate setzt das Milchfläschchen an, der Tiger nuckelt friedlich vor sich hin und lässt sich sogar streicheln. Dann wird Schramma amtlich: "Ich taufe dich auf den Namen Fritz", sagt der Bürgermeister feierlich, Auge in Auge mit der wilden Kreatur. Zoochef Walpott begießt den Täufling mit ein paar Tropfen Kölsch, und dann geht es auch schon wieder nach draußen. Geschafft. Das war doch gar nicht so schlimm, oder? Tatsächlich, "Fritz" hat Schramma etwas hinterlassen, das streng medizinisch gesehen als Fleischwunde durchgeht. Der Pate blutet am Finger. Das angebotene Pflaster schlägt Schramma allerdings aus. Wie gesagt: Das bisschen Blut kann er vertragen. Wer dem Tiger ins Auge schauen möchte: Siehe Seite 1 dieser Ausgabe.

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