Deutsche Verhältnisse verhindern

METTENDORF. (ew) Der Sozialabbau in Deutschland und in anderen Staaten Europas wirft seine Schatten auch auf Luxemburg. Das Klima zwischen Gewerkschaften und Patronat im Ländchen ist rauer geworden.

In den drei Generalversammlungen der Sektion Deutsche Grenzgänger Regionalverband Norden des OGBL (Onofhängege Gewerkschaftsbond Letzebuerg) waren die Auswirkungen des Sozialabbaus in Deutschland auf das soziale Klima in Luxemburg eines der Hauptthemen. Mehr als 300 Mitglieder und Gäste nahmen an den Versammlungen in Wellen, Ferschweiler und Mettendorf teil. "Die Ausbeutung des Menschen durch Menschen ist auch in Luxemburg zentrales Thema geworden", sagte André Roeltgen, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands des OGBL in der Generalversammlung in Mettendorf. Momentan drohe eine Umverteilung von unten nach oben, die bei Arbeitnehmern unweigerlich zur Altersarmut führe. "Deutsche Szenarien", so Roeltgen müssten in Luxemburg unbedingt verhindert werden. Wolfgang Schnarrbach, Präsident der Grenzgängersektion, bezeichnete es als falsch, dass Grenzgänger, die in Luxemburg ihre Beiträge bezahlten, in Deutschland eine Leistungskürzung hinnehmen müssten. "Wir können auch in Luxemburg zum Arzt gehen", sagte er und riet den Grenzgängern, einen Vergleich anzustellen. Das gelte auch für mitversicherte Familienangehörige. Mit 56 000 Mitgliedern ist der OGBL die größte Gewerkschaft in Luxemburg. Die Grenzgängersektion Regionalverband Norden verzeichnete im vergangenen Jahr eine Steigerung der Mitgliederzahl um 25 Prozent auf 2483. Schnarrbach forderte die Grenzgänger auf, sich an der Kundgebung des DGB Rheinland-Pfalz am 1. Mai zu beteiligen. Die Veranstaltung hat einen überregionalen Charakter und findet auf dem Gelände der Landesgartenschau in Trier statt. Für die Grenzgänger des Regionalverbandes Norden und ihre Familien werden Busse eingesetzt. Die Teilnahme ist für sie kostenlos.

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