Dichter und Bauer Peter Freppert

"Der schreibender Bauer aus der Westeifel". So lautet sein Synonym. Das literarische Schaffen Peter Frepperts, geboren 1908 in Geichlingen und dort 1965 gestorben, stand im Mittelpunkt der dritten Folge der Reihe "Literatur im Schloss". Veranstalter war die Volkshochschule (VHS) des Eifelkreises Bitburg-Prüm.

Schloss Weilerbach. Wo anders, als im einzigartigen Ambiente des Schlosses Weilerbach wäre der Hörgenuss intensiver gewesen. Entsprechend stark war das Publikumsinteresse der dritten Folge von "Literatur im Schloss".Marlene Meyer, pädagogische Leiterin der VHS, moderierte den Abend. Aus den Werken Peter Frepperts lasen Helmut Meyer vom Verein für Heimatkunde in der Verbandsgemeinde Neuerburg und Werner Freppert, Neffe des Autors. Er verwaltet den literarischen Nachlass seines Patenonkels. "Menge und Inhalt waren beeindruckend. Es bedurfte einiger Arbeit, alles zu ordnen", sagte Werner Freppert, der den Onkel als "Dichter und Bauer" erlebt hat. "Wenn wir zur Feldarbeit gingen, dauerte es nicht lange, bis er ein verknittertes Stück Papier aus der Tasche kramte, seinen Füllfederhalter zückte und mitten auf dem Acker Gedanken niederschrieb, die - so sein Kommentar - einem nicht zweimal kommen", erinnert sich der Neffe.Mangels finanzieller Mittel konnte Peter Frepperts Vater, ein Kleinbauer, dem Sohn den Wunsch, die Oberschule zu besuchen, nicht erfüllen. So blieb es beim Bücherlesen. Erste Gedichte stießen auf Unverständnis, sogar auf Ablehnung. Doch Pfarrer Matthias Laros erkannte das schlummernde Talent und ermutigte Peter Freppert zum Weitermachen. Das rieten ihm auch namhafte Männer der deutschen Literaturszene, denen er bald begegnen sollte. Ende der 1930er Jahre entstanden verschiedene Romane. Allerdings sehr zum Missfallen der nationalsozialistischen Machthaber, die ihm Schreibverbot verordneten. Militärdienst und anschließende russische Gefangenschaft waren für Peter Frepperts Schaffen verlorene Jahre. Gleichwohl schrieb er selbst unter harten Lagerbedingungen. Sein Material waren Reste alter Müllsäcke. Eins der historischen Manuskripte präsentierte Neffe Werner auf Schloss Weilerbach. Nach dem Krieg schrieb Peter Freppert mit großem Erfolg auch Stücke für die heimatlichen Laienbühnen. Zuletzt musste er zwei Unfällen und einer schweren Krankheit Tribut zollen."Ich will die Stadt in mir ertränken und durch die reifen Felder gehen, ...ich will die Kraft in mir entfalten, die meinen Ahnen eigen war,.......ich muss den Ruf in mir erfüllen, muss einfach bleiben, schlicht und klar." Verse aus Peter Freppers Gedicht "Der Bauer" zeigen, wo der Autor seine Wurzeln sieht und dass er sich "ebenso dem Pflug wie der Feder" verhaftet fühlt. Derweil lassen sie das weite, intellektuelle, vor allem heimatbezogene Spektrum seines Schaffens nur erahnen. Von heiter-besinnlich über unterhaltsam bis nachdenklich, philosophisch sind seine Gedichte und Romane. Kostproben waren das herrliche, silvesterliche Zwiegespräch des Autors mit seinem langjährigen Freund, dem Füllfederhalter, und "Meister Griesgrams Erholung im Bitburger Land", exzellent vorgetragen von Helmut Meyer und Werner Freppert.Während die Lektoren noch viel Hörenswertes aus dem reichen literarischen Schatz des Autors zitierten, zeichnete Marlene Meyer ein aufschlussreiches, biografisches Bild des "schreibenden Bauern" Peter Freppert.

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