Die Amerikaner sollen bleiben

BITBURG. Der Bauausschuss ist sich einig, dass es erstes Ziel der Stadt sein muss, die Amerikaner in Bitburg zu halten. Dennoch sollen die Vorraussetzungen für die Planung der Zukunft der Bitburger US-Housing ohne Amerikaner geschaffen werden.

Niemand weiß, ob und, wenn ja, wann die US-Airforce die Housing-Area in Bitburg aufgeben wird. Fest steht zurzeit nur, dass alle europäischen Stützpunkte in Europa auf dem Prüfstand stehen. Die Furcht vor einem überraschenden Rückzug - wie 1994, als die US-Airbase in Bitburg für viele unerwartet geschlossen wurde - versuchten Vertreter des Bundesvermögensamtes den Mitgliedern des Bitburger Bauausschusses in einem Gespräch am Mittwoch zu nehmen.Nachdem die Entscheidung für den Krankenhaus-Neubau auf der Air Base Spangdahlem, in den bis 2006 mehr als 38 Millionen Dollar investiert werden, gefallen ist, sei klar, dass das Hospital im Bereich der Bitburger US-Wohnanlage mindestens noch drei Jahre lang benötigt werde, verlautete aus den Reihen des Ausschusses, der hinter verschlossener Tür getagt hatte. Die Bundesvermögensverwaltung rechne nicht mit einer überraschenden Entscheidung.Einig war man sich darüber, dass durch die Diskussion um die Zukunft des 76 Hektar großen Areals, auf dem sich 50 Wohnblocks mit 1200 Unterkünften, Schulen, Sportanlagen und ein Einkaufszentrum befinden, bei den Amerikanern nicht der Eindruck entstehen darf, sie würden der Stadt mit einem Rückzug gar einen Gefallen tun.Bürgermeister Joachim Streit soll sich deshalb in einem Brief an die Führung der Airbase in Spangdahlem wenden, in dem betont werden soll, dass der Erhalt der Bitburger Housing in ihrer derzeitigen Form für die Stadt erste Priorität hat.Stadtrat spricht zunächst nicht über die Housing

"Es soll klar gemacht werden, dass die Überlegungen als Reaktion auf die öffentliche Diskussion der vergangenen Monate zu verstehen sind und dass unser Ziel ist, auch in Zukunft mit den Amerikanern zu leben", sagte Streit.Die ersten Schritte zu einer Planung für das Gelände in der Zeit nach der Nutzung durch die Amerikaner sollen dennoch gemacht werden.Einstimmig sprach sich der städtische Bauausschuss dafür aus die ersten der sieben von der CDU vorgeschlagenen Punkte auf dem Weg zu einem städtebaulichen Rahmenkonzept anzugehen. Wobei die geforderte "Sondierung der Rahmenbedingungen" für eine Planung in dem Gespräch mit den Vertretern der Bundesvermögensverwaltung bereits als erledigt gelten kann.Wie Streit bestätigte, haben Stadt und Bund ihre Interessen deutlich gemacht.Die Forderung der Stadt, in jedem Fall eine Ghettobildung zu verhindern, sei akzeptiert worden. Man sei überein gekommen, dass der Diskussionsprozess auch während der Planung fortgesetzt werden soll.Vermögensamt sagt Stadt Unterstützung zu

"Es wird jetzt eine Bestandsaufnahme auf dem Areal geben", sagte Streit. Dies hatte die CDU in ihrem Antrag als zweiten Schritt gefordert.Die weitere Planung der künftigen Nutzungsoptionen für die Housing soll sich zeitlich an den weiteren Entscheidungen der Amerikaner orientieren. Da damit zunächst keine größeren Ausgaben der Stadt verbunden sind, wird der CDU-Antrag, der zu teils heftigen Reaktionen bei anderen Gruppierungen geführt hatte, auch nicht im wie geplant im Juni dem Stadtrat vorgelegt.Für die vorgesehene Bestandsaufnahme sagte das Bundesvermögensamt der Stadt Bitburg seine Unterstützung zu.

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