Die Angst vor verseuchtem Wasser

BITBURG-BIERSDORF. (ew) Im Stausee Bitburg tummeln sich gesunde Fische. Trotzdem: Seit dem Chemieunfall bei Prüm im vergangenen Jahr und wegen der Schwermetallbelastung bleiben die Angler weg, obwohl die Fischereibehörde in Koblenz in diesem Jahr Entwarnung gab. Mit diesem Artikel startet der TV eine Serie über Angelgewässer in der Eifel.

Die Idylle trügt. Was vor gut einem Jahr noch ein beliebter Treffpunkt für Angler war, ist heute tote Hose. Die Angler bleiben weg. Schuld ist der Chemieunfall bei Prüm am 1. April vergangenen Jahres. Das Insektengift Dimethoat hatte das Wasser der Prüm und somit auch das des Stausees verseucht. Gut ein Jahr später gibt die Fischereibehörde in Koblenz Entwarnung. "Die Fische sind einwandfrei", sagt Reinhold Kotz, Mitarbeiter der Verbandsgemeinde Bitbug-Land und Betriebsleiter des Zweckverbandes "Stausee Bitburg-Biersdorf". Eine Netzbefischung im Mai dieses Jahres und Laboruntersuchungen nach Arten, Größen und Altersklassen der Fische hätten keine Abweichungen ergeben. Kotz: "Alle untersuchten Fische waren in Ordnung." Doch kaum ist dieser Schreck überstanden, droht dem Anglerglück am See neues Ungemach. Diesmal ist es die Schwermetallbelastung des Schlamms. Der See soll im kommenden Jahr entschlammt werden. Turnusgemäß ist diese Arbeit alle zehn Jahre fällig. "Die Schwermetallbelastung ist das Ergebnis von verschärften Grenzwerten", meint Kotz. Fest steht: Die Angler bleiben seit gut einem Jahr fern. Kiosk-Betreiberin Daniela Bausch gibt nur noch wenige Erlaubnisscheine aus. Dabei sind die Preise sehr günstig. Ein Tagesschein kostet nur 5 Euro, der Dreitagesschein 10 Euro, ein Wochenschein 20 Euro, der Monatsschein 50 Euro und ein Jahresschein 125 Euro. Geangelt werden können Bach- und Regenbogenforellen, Aal, Hecht und Zander sind ebenso vorhanden wie Barsch, Karpfen und Schleie. Es gelten die gesetzlichen Schonzeiten. Saison ist vom 16. März bis 14. Oktober. Der Stausee Bitburg wurde zu Beginn der 70er Jahre angelegt - zur Förderung des Tourismus und zur Hochwasserregulierung der Prüm. 34 Hektar Wasserfläche werden von Wanderweg gesäumt. Streckenweise ist der See vom Ufer aus befischbar.

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