Die Anwälte kommen später

So schnell wie geplant werden die von der niederländischen Lin-Gruppe gekauften Hotels in Kyllburg wohl nicht öffnen. Es sei aber nur eine Frage der Zeit, beteuert ein Unternehmenssprecher. Derzeit laufen Gespräche mit Land und Handelskammer, in denen es um eine mögliche Förderung der Projekte geht.

Kyllburg. Elegant gekleidete Damen flanieren durch das Kyllburger Zentrum, begleitet von ebenso elegant gekleideten Herren und natürlich einem Aktenköfferchen - wie man sich das bei Anwälten so vorstellt. Auf niederländisch unterhalten sie sich leise über die Schönheit des im Kylltal gelegenen Städtchens und kehren kurz darauf im ehemaligen Jägerstübchen des "Lin Eifeler Hofes" ein, das inzwischen zu einem hübschen Café umgebaut wurde.

So oder so ähnlich könnte es sein. Doch noch ist dieses Bild eine Zukunftsvision und wird es vermutlich auch eine Weile bleiben. Denn derzeit passiert in den Kyllburger Hotels "Kurfürst" und "Eifeler Hof" nicht viel. Keine Gerüste, keine Handwerker, kein Lärm. "Da ist gerade Totenstille", sagt Stadtbürgermeister Winfried Müller.

Anfang des Jahres hatte die niederländische "Lin"-Gruppe beide Traditionshäuser gekauft, um sie als Tagungs- und Seminarhotels für niederländische Rechtsanwälte umzubauen. Eigentlich sollte das ehemalige Jägerstübchen längst geöffnet haben und die Arbeiten an den Hotels bis Anfang 2009 abgeschlossen sein.

"Unsere Pläne haben sich nicht geändert, es ist nur eine Frage der Zeit", sagt Unternehmenssprecher Henri Smits. Leider gehe vieles aus verschiedenen Gründen nicht so schnell, wie man es sich erwünscht habe. Laut Smits laufen derzeit Gespräche mit dem Land Rheinland-Pfalz und der Industrie- und Handelskammer, in denen es um eine mögliche Förderung gehe. Näheres möchte er dazu allerdings nicht sagen. Auch einen neuen Eröffnungstermin kann und will er nicht festlegen - man könne nicht wissen, ob nicht doch irgendetwas dazwischenkomme.

So müssen sich die Kyllburger wohl noch ein wenig gedulden, ehe in die beiden Hotels das lang ersehnte Leben einkehrt - und sie gemeinsam mit niederländischen Anwälten im ehemaligen Jägerstübchen Kaffee trinken können.

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