Die Drähte laufen heiß

Wenn sich am 10. Juli in Bitburg der Vorhang für das 44. Folklore-Festivals hebt, erwartet die Gäste ein Musik- und Tanzspektakel, das bundesweit seines gleichen sucht. 31 Gruppen aus 16 Ländern - von Bulgarien über China bis Venezuela - haben Gisela Frese und Michaela Böhm gewinnen können. Hunderte Mails und Telefonate waren dafür nötig. Doch das ist erst der Anfang.

Bitburg. (scho) 31 Teilnehmergruppen aus 16 Ländern mit zusammen mehr als 1000 Tänzern und Musikern werden zum 44. Internationalen Folklore-Festival erwartet. Doch bevor die multikulturelle Gästeliste steht, haben zwei Frauen einmal rund um die Welt gemailt und telefoniert: Gisela Frese und Michaela Böhm von der Kulturgemeinschaft sind für die Buchung der Ensembles zuständig. Um an "Exoten", wie die Gruppe von der Filmkunstschule Shanghai zu kommen, arbeitet Frese mit anderen Festival-Organisatoren zusammen. "Die kommen ja nicht für einen Auftritt. Wir informieren uns, bei welchem Festival die Gruppe vielleicht vorher oder hinterher ist und laden sie zu einem Abstecher ein", sagt Frese. Viele Ensembles kennen das Bitburger Festival bereits. Schließlich ist das Bitburger Festival bundesweit das größte seiner Art. Zudem gibt's inzwischen zahlreiche Stammgäste, die immer wieder kommen - wie etwa die Volkstanzgruppe aus Dänemark, die schon zum 18. Mal mit von der Partie ist oder die Band "Coronation Brass" aus Großbritannien, die in Bitburg schon eine richtige Fangemeinde für ihren locker-fetzigen Swing-Sound haben. Was die beiden Organisatorinnen besonders freut: "Wir merken oft, wie klein die Welt ist. Etwa wenn sich Teilnehmer untereinander schon kennen", sagt Frese. Es entwickeln sich Freundschaften zwischen Bitburger und auswärtigen Vereinen, und selbst der Grundstein für die ein oder andere Ehe wurden schon zur Festival-Zeit gelegt. "Ohne die Vereine wäre das alles gar nicht möglich"

Stehen Gästeliste und Unterbringung, ist die Arbeit keineswegs abgeschlossen. Kulturgemeinschafts-Kollege Jörg Meier-Prümm kümmert sich unter anderem um den Transport der Gruppen. Zudem muss die Verpflegung - rund 4000 Essen an fünf Festival-Tagen - sichergestellt werden. Die Gäste brauchen Betreuer, die ihnen als Ansprechpartner zur Seite stehen, manche wünschen ein Rahmenprogramm. "Derzeit kümmere ich mich zum Beispiel um die Getränke-Bons für die Teilnehmer", sagt Böhm. Und so gibt es immer noch eine "Kleinigkeit" zu tun. Auch an den Festival-Tagen ist das Kulturgemeinschafts-Team unter Leitung von Joachim Kandels Vollzeit im Einsatz. Und nicht nur sie: Mehr als 20 städtische Mitarbeiter und rund 400 Mitglieder Bitburger Vereine (siehe Extra) packen zur Festival-Zeit mit an. Frese: "Ohne die Vereine wäre das alles gar nicht möglich." Dankbar sind Frese und Böhm auch für die Unterstützung aus der Bevölkerung: "Die Bitburger reichen den Umzugs-Teilnehmern auch mal ein Tablett mit Wasser und sind hilfsbereit, wenn die Gäste Fragen haben." Nun wünschen sie sich für das Festival vor allem, dass das Wetter mitspielt, die Stimmung steigt und sich am Ende wieder alle wohl fühlen im Multikulti-Schmelztiegel, bei dem jenseits aller Sprachgrenzen die Freude an Musik und Tanz verbindet. Die Teilnehmer: Eine Übersicht finden Sie heute auf Seite 8.EXTRA

Im Einsatz: Knapp 2000 Stunden absolvieren die Mitglieder Bitburger Vereine zur Festival-Zeit - von Straßen-Absperrungen über Gruppen-Betreuungen, Ordnungs- und Sanitätsdienste bis hin zur Zugbegleitung und vieles mehr liegt in den Händen von Ehrenamtlichen. Rund 400 helfende Mitgliedern folgender Vereine sind dafür im Einsatz: Freunde der Bütt, Beberiger Kameradschaft, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Deutsches Rotes Kreuz, Freiwillige Feuerwehr, Fußballclub, SC Stahl, Reservistenkameradschaft, Schäferhundeverein, Technisches Hilfswerk, Turnverein und Volkstanzgruppe. (scho)

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