Die Eifel kurz und knackig

BITBURG. Was ist eigentlich das besondere an der Eifel? Dieser Frage sind Katrin Funk und Sabine Bales, Schülerinnen des Sankt-Willibrord-Gymnasiums in Bitburg, nachgegangen. Zusammen mit 260 anderen Schülern nahmen sie am Medien-Eifel-Projekt "Eifel ohne Grenzen" teil. In der Kategorie Film gewannen sie einen ersten Preis. In unserer TV-Serie stellen wir einige der besten Beiträge vor.

Aus Perspektive des Einheimi-schen ist nichts Ungewöhnliches an der Eifel zu entdecken. Betrachtet der Eifler den Film von Sabine Bales und Katrin Funk, sieht er die Eifel vielleicht mit anderen Augen und entdeckt Neues im scheinbar Bekannten. Gespickt mit einem guten Schuss Ironie zogen die beiden Zwölfklässlerinnen mit einer Videokamera durch die Gegend und filmten Eifel-Typisches. Mit ihrem zehnminütigen Filmbeitrag "Eine Reise in die Eifel" nahmen sie am Medien-Eifel-Projekt teil und gewannen einen ersten Preis.Eifel-Idylle und Western-Romantik

Mit einem Gewinn gerechnet hätten sie nicht, sagt Katrin Funk. Zu unerfahren mit der Videokamera und der Arbeit des Film-Schneidens seien sie gewesen. Dennoch: Filmen wollten sie. "Ein Computer-Projekt kam für uns nicht in Frage, und fotografieren war uns nicht spannend genug", sagt Sabine Bales. Und fügt hinzu: "Mit Bild und Ton kann man seine Informationen einfach besser rüberbringen. Kurz und knackig eben." Und so sieht der Zuschauer Eifel-Idylle pur mit einem Hauch Western-Romantik. In der ersten Szene steckt bereits jede Menge Arbeit. Eigentlich wollten die Schülerinnen des Kunst-Leistungskurses wie in einem düsteren Western-Film einen selbst gebastelten Strohballen über die Straße wehen lassen, änderten dann aber die Szenerie noch ab. Aufgrund des Fußball-Fiebers ließen sie den kleinen Ballen von einem Statisten gekonnt über die Straße kicken. Ganz genau unter die Lupe wird ein sich langsam biegender Graßhalm genommen, muhende Kühe betrachtet, Traktoren fahrende Bauern oder über einen Zaun schauende Ziegen gefilmt. Szenenwechsel. Durch die überzogene Darstellung der einzelnen Film-Szenen und einem Quäntchen Ironie gerät der Zuschauer ungewollt ins Schmunzeln. Am Albach sind beispielsweise Goldwäscher am Werk. Freudenstrahlend siebt sich einer der Goldsucher einen richtig fetten Klumpen an Land - übrigens mit Eifel-typischem Emblem: einem Bitburger Bierdeckel. Projekt ganz alleine in die Hände genommen

Für ihren zehnminütigen Projektbeitrag filmten die Schülerinnen im Turbogang, da sie sich etwas zu spät für die Wettbewerbsteilnahme entschieden hatten. Zwei Tage lang waren sie mit der Videokamera unterwegs und filmten. Fürs Schneiden des 45-minütigen Bildmaterials benötigten sie nochmals einen ganzen Tag und die zusätzliche Unterstützung eines Lehrer. Das war auch schon der Hilfe genug. Sabine und Katrin waren die einzigen der Wettbewerbs-Teilnehmer, die ihr Projekt ganz alleine in die Hände genommen und geplant hatten. Was beim Gegenüber erstaunte Blicke hervorruft, quittieren die Schülerinnen mit Achselzucken. "Wir wussten gar nicht, dass wir mit einem Projektleiter zusammen hätten arbeiten können. Außerdem waren wir zu zweit flexibler", sagt Katrin. In ihren Filmbeitrag nahmen die Schülerinnen bewusst auch Klischees wie das idyllische Landleben in der Eifel auf: "Wir wollten zeigen, dass die Vorurteile doch gar nicht so schlimm sind und die Eifel eine Reise wert ist", sagt Sabine Bales. Ihren Gewinn von 300 Euro wollen beide Schülerinnen sinnvoll investieren. "Wir werden davon Videokameras kaufen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort