Die Eifel versinkt im Blütenstaub

BITBURG/PRÜM. (cus) Langer Winter, plötzlicher Frühling und anhaltende Trockenheit: Diese Konstellation führt zu einer selten erlebten Pollenplage, die nicht nur Allergiker (der TV berichtete) betrifft.

 Erst vor zwei Tagen gewaschen und schon wieder gelb gefleckt: Autos werden auch in der Eifel zu unfreiwilligen Pollen-Taxis. Foto: Marcus Hormes

Erst vor zwei Tagen gewaschen und schon wieder gelb gefleckt: Autos werden auch in der Eifel zu unfreiwilligen Pollen-Taxis. Foto: Marcus Hormes

Seit etwa zwei Wochen überzieht ein feiner Staubregen, der immer stärker wird, die Region. Am Dienstagmorgen traute mancher seinen Augen nicht: Was draußen stand, wurde innerhalb kurzer Zeit mit Pollen bedeckt. "Der ganze Hof war gelb. So etwas habe ich noch nie gesehen", staunte Edmund Schelian vom Bitburger VW-Autohaus Müller & Flegel. Entsprechend häufig müssen seine Kollegen die Gebraucht- und Neuwagen mit dem Wasserschlauch abspritzen, damit sie für die Kunden ansprechend ausschauen. An den Waschanlagen herrscht derweil Hochbetrieb. "Mein Auto war zuletzt nicht mehr grün, sondern gelb", klagt Swetlana Günter aus Bitburg, während ihr Wagen seine ursprüngliche Farbe dank Wassereinsatz wiederbekommt. Tankstellen-Betreiber Uwe Krämer kennt die Wünsche der Kunden: "Manche warten mit dem Waschen, weil sie denken, das Auto würde sowieso wieder schnell dreckig. Aber viele sind es leid und wollen einen sauberen Wagen." Doch nicht nur Heuschnupfen-Geplagte, Autobesitzer und -händler sind betroffen. "Gartenmöbel, Balkon, Fenster: Alles ist gelb", sagt Hausfrau Gisela Hormes aus Lünebach (Verbandsgemeinde Arzfeld). "Und an der Oberfläche unseres Teichs hat sich eine gelbe Schicht gebildet. Das Wasser wird richtig schmierig." Ausrichten lässt sich gegen die Plage nicht viel - höhere Gewalt eben. Und von oben könnte auch die Lösung des Problems kommen. "Es müsste dringend mal richtig intensiv regnen", sagt Edmund Schelian. "Das würde auch die Bauern freuen, damit der Dünger auf den Feldern in den Boden hinein sickert."

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