Die Eifeler, die Preußen und noch mehr Sagenhaftes

Utscheid · Der Heimatkalender Bitburg-Prüm für das kommende Jahr ist da - und im Gemeindehaus von Utscheid präsentiert worden. Er bietet auf fast 350 Seiten eine Entdeckungsreise durch den gesamten Eifelkreis.

 So sieht der neue Heimatkalender Bitburg-Prüm aus. Foto: Kreismuseum Bitburg-Prüm

So sieht der neue Heimatkalender Bitburg-Prüm aus. Foto: Kreismuseum Bitburg-Prüm

Utscheid. Zur Vorstellung des Heimatkalenders Bitburg-Prüm für das Jahr 2015 hatte Landrat Joachim Streit ins Gemeindehaus Utscheid eingeladen. Ortsbürgermeister Johannes Reuter begrüßte als Hausherr im voll besetzten Saal die Gäste, darunter die Autoren und viele weitere Besucher.
Joachim Streit richtete seinen Dank an die engagierten Bürger der Gemeinde und hob hervor, dass gerade Utscheid sich in den vergangenen Jahren als Pilotgemeinde der Kreisinitiative "Zukunfts-Check Dorf" profiliert habe und zudem beim jüngsten Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" habe überzeugen können.
Norbert Schneider, Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Südeifel, würdigte den Heimatkalender als ein Buch von bleibendem Wert, das immer wieder neu auf die Besonderheiten der Region aufmerksam mache.
Einen Einblick in diese Besonderheiten gab anschließend Burkhard Kaufmann, Leiter des Kreismuseums Bitburg-Prüm: Auf 344 Seiten nehme der neue Band seine Leserschaft mit auf Entdeckungsreise durch den Eifelkreis, sagte er.
Ein Extra-Kapitel ist darin dem Schwerpunktthema "Wir Preußen?" gewidmet: Denn vor genau 200 Jahren begann für die Menschen in der Eifel und im Rheinland eine neue Epoche unter der Herrschaft der preußischen Könige. Die Folgen reichen bis in unsere Tage. Sauer und Our wurden zu Grenzflüssen erklärt, und aus den einstigen Luxemburger, Prümer und Trierer Untertanen wurden Preußen. Im neuen Heimatkalender wird gezeigt, dass dies nicht immer ganz reibungslos geschah: So wurden preußische Prinzen 1833 in Prüm noch sehr freundlich, 1853 in Bitburg nur noch kühl empfangen, und in Neuerburg erinnert heute noch der preußische Schellenbaum des Musikvereins an diese Zeit - er wurde 1849 durch Neuerburger Revolutionäre beim Sturm auf das Zeughaus der Prümer Garnison erbeutet.
Natürlich bietet der neue Heimatkalender auch zu anderen Themen zahlreiche Beiträge, in denen die Autoren ihre Erinnerungen oder auch die Ergebnisse ihrer Forschungen zu Papier gebracht haben: über ein sagenhaftes, untergegangenes Dorf bei Bitburg, über die Wanderjahre eines Schmiedegesellen aus Speicher, über unterirdische wassertechnische Anlagen am Ferschweiler Plateau oder darüber, wie man in Oberkail den Beginn des Ersten Weltkrieges erlebte.
Nach der Übergabe der ersten Exemplare ging der Nachmittag über in lebhafte Gespräche bei Kaffee und Kuchen. Für die passende musikalische Umrahmung sorgte die Spielgemeinschaft der Musikvereine Bettingen-Oberweis-Utscheid. red
Der Heimatkalender 2015 ist ab sofort erhältlich zum Preis von sieben Euro im Buchhandel, bei den Verbandsgemeindeverwaltungen, über die Ortsbürgermeister, im Kreismuseum Bitburg-Prüm, bei der Kreisverwaltung (Zulassungsstelle) und per telefonischer Bestellung bei Gaby Thomaser unter der Rufnummer 06561/15-1610.

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